von Dr. Rolf Spangenberg

Ein Milbenbefall ist bei den Reptilien keineswegs selten. Der Verdacht ist gegeben, wenn die Schlange auffallend unruhig oder träge ist und das Tier öfter einmal im Wassernapf liegt. Schlangenbesitzer sollten nun genau hinsehen: Befinden sich an dem Tier stecknadelkopfgroße schwarze oder rötliche Pünktchen und liegen derartige Körner im Napf?

Gewissheit verschafft folgender Test: Wenn man einen solchen Punkt auf weißem Papier zerdrückt und es gibt einen roten Fleck, sind es mit Sicherheit Milben. Es handelt sich um die Schlangenmilbe (Ophionyssus natricis), ein sogenannter Ektoparasit. Diese Milben sind keineswegs harmlos. Sie irritieren die Schlange sehr, führen zu Hautreizungen, Problemen bei der Häutung und immerhin kommt es auch zum Blutverlust, denn die Parasiten ernähren sich von Blut.

Wie wird die Schlange die Milben wieder los?

Hausmittel helfen bei einem Milbenbefall nicht weiter. Öle oder ein Bad in irgendwelchen Tees schaden mehr als als sie nutzen. Die Milben an der Schlange sind relativ leicht zu beseitigen. Der Tierarzt verschreibt ein Medikament, das die Schlange nach Anweisung des Arztes bekommt.

Doch mit dem Medikament alleine ist es nicht getan, denn die Milben befinden sich im ganzen Terrarium und würden sich sofort wieder auf die vorübergehend parasitenfreie Schlange stürzen. Das ganze Terrarium muss von den Milben befreit werden. Das Beste: Den ganzen Inhalt, also Bodengrund und Kletteräste wegwerfen oder verbrennen und die Näpfe mit kochendem Wasser säubern. Es gibt auch mit Insektiziden imprägnierte Streifen, die man ins Terrarium hängen kann. Sie dürfen aber nicht mit der Schlange in Berührung kommen.

Dann ist der Spuk hoffentlich vorbei. Und beim nächsten Zukauf eines neuen Tieres gehört dieses erst einmal in die Quarantäne!