Artikelarchiv

Vorsicht Granne - schmerzhaft für das Hunde-Ohr

Eben lief der Hund noch munter durch die Wiese, plötzlich kommt er mit schief geneigtem Kopf und winselnd zurück. Oftmals hat sich der Hund dann eine Granne eingefangen, die ihn empfindlich schmerzt. Dann heißt es, nicht überstürzt selber handeln, sondern schnell zum Tierarzt.

von Dr. Rolf Spangenberg

Wenn der Hund im Sommer auf der Wiese herumtollt, kann es schnell passieren, dass sich der Vierbeiner Unkrautgrannen (Mäusegerste) zuzieht. Diese wandern über die Ohrmuscheln in den empfindlichen Gehörgang und verursachen dort heftige Irritationen. Ganz schlimm wird es, wenn die Granne durch den gewinkelten Gehörgang bis zum Trommelfell geraten ist. Das verursacht nahezu unerträgliche Schmerzen. Gefährdet sind besonders Rassen mit langen Ohren, wie Cocker-Spaniel.

Nur ein Tierarzt kann dem Hund helfen

Auf keinen Fall sollte Herrchen oder Frauchen dann überstürzt handeln und etwa mit einem Watteträger im Gehörgang bohren oder Tropfen geben. Das macht alles nur schlimmer. Es gibt nur einen Rat: Ganz schnell zum Tierarzt! Der Fachmann wird mit einem Spezialinstrument (Otoskop, Ohrspiegel) unter Sichtkontakt die Granne packen und herausziehen. Der Effekt gleicht einer Wunderheilung. Urplötzlich ist der Schmerz verschwunden und der Patient springt wieder glücklich umher.

Doch wie kann man einen solchen Zwischenfall vermeiden? Es wäre gar zu grausam, den Hund nicht mehr draußen stöbern zu lassen. Das Ausstopfen der Ohren vor jedem Spaziergang mit Watte wird von den wenigsten Tieren geduldet. Manche Hundehalter ziehen ihren Tieren vor dem Ausgang eine Art Mützchen über. Bewährt haben sich Gebilde aus Damenstrümpfen. Die sehen zwar albern aus, helfen aber einigermaßen.