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ZZF trifft SPD-Politiker Carsten Träger

Zu einem Online-Treffen kam es Ende Oktober zwischen Vertretern des ZZF und SPD-Politiker Carsten Träger, Mitglied des Bundestages, und Mitglied in den Ausschüssen Ernährung und Landwirtschaft sowie Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Aus dem Büro von Carsten Träger war Gaby Klier mit dabei. Der ZZF war vertreten durch Präsident Norbert Holthenrich, Dr. Stefan K. Hetz, Referent für Heimtiere und Internationale Beziehungen sowie Eva Schmidt, PR-Referentin für die Mitgliederkommunikation.

Zu einem Online-Treffen kam es Ende Oktober zwischen Vertretern des ZZF und SPD-Politiker Carsten Träger, Mitglied des Bundestages, und Mitglied in den Ausschüssen Ernährung und Landwirtschaft sowie Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Aus dem Büro von Carsten Träger war Gaby Klier mit dabei. Der ZZF war vertreten durch Präsident Norbert Holthenrich, Dr. Stefan K. Hetz, Referent für Heimtiere und Internationale Beziehungen sowie Eva Schmidt, PR-Referentin für die Mitgliederkommunikation.

Trotz gleichzeitiger Corona-Debatte im Bundestag nahm sich Carsten Träger ausreichend Zeit für das Gespräch. Inhaltlich ging es einerseits darum, das Themenfeld Zoonosen und Wildtierhandel auf Gemeinsamkeiten und Differenzen abzuklopfen, anderseits um einen Antrag der Regierungsfraktionen, in dem ähnliche Themen zur Sachkunde im Zoofachhandel behandelt werden wie in einem Referentenentwurf der Bundesregierung, zu dem der ZZF aktuell eine Stellungnahme verfasst.

Träger nutzte den Austausch und die Expertise des ZZF, um sich über aktuelle Forschungen zum Thema "Zoonosen" zu informieren. Dabei erklärte Dr. Hetz zum Beispiel, dass in Studien gezeigt wurde, dass die Gefahr, zoonotische Viren zu übertragen, bei Nagern und Fledertieren im Mittel nicht größer sei als bei anderen Tiergruppen, weshalb verschiedene Tiergruppen nicht ungleich behandelt werden sollten. Er verwies auch auf die Forschungsgruppe ZooBoCo, ein Verbundprojekt des Bundesforschungsministeriums, und deren Erkenntnisse zu Bornaviren.

Beim Thema Wildfänge ging es auch darum, dass eine differenzierte Wahrnehmung erforderlich sei. War Träger generell eher dafür, den Handel mit Wildfängen zu verbieten, betonte Dr. Hetz, dass z.B. einzelne indigene Völker zum Teil vom Zierfischfang und Wildtierhandel leben. Damit sei der ZZF mit seiner Meinung nicht allein, wie verschiedene wissenschaftliche Studien und auch Publikationen des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) zeigten. Träger äußerte Verständnis, erklärte aber, dass die gesetzlichen Vorgaben sehr klar sein müssten, damit keine kommerziellen Händler die Schlupflöcher nutzen.

Zur "Sachkunde im Zoofachhandel" erklärte Träger, dass man hier den verpflichtenden Nachweis der Sachkunde aller Beschäftigten im Zoofachhandel erreichen wolle und vermutete Einigkeit mit den Zielen des ZZF. Dass es hier durchaus Kritik an den Plänen und der Umsetzung vonseiten des ZZF gibt, wurde an der Diskussion im Anschluss deutlich. Viele Details seien zu ungenau oder nicht praktisch umsetzbar, so die ZZF-Vertreter. Die Umsetzungsebene sei erst der nächste Schritt, erklärte Träger.

Zum Thema Artenschutz verriet der SPD-Abgeordnete, dass ein völkerrechtliches Abkommen angestrebt werde, das Wildtierkriminalität stärker bestrafe. Außerdem wolle man das Bundesamt für Naturschutz (BfN) besser ausstatten, da es als Zollbehörde die Kontrolle über Importe haben sollte. Wildtiermärkte sollen stark eingegrenzt oder ganz verboten werden. Da es hier um ein weltweites Vorhaben gehe, sei das aber eine langfristige Zielsetzung.

ZZF-Präsident Holthenrich begrüßte den Plan, das BfN zu stärken. Dr. Hetz regte an, dass das BfN auch zuverlässige Importdaten zu anderen Tierarten als z.B. Reptilien erheben könnte. Beide Seiten zeigten sich zum Ende des Gesprächs sehr zufrieden mit dem Austausch und planen, den Kontakt weiterhin aktiv zu pflegen.