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Dr. Fabian von Manteuffel im Interview

Tierarzt Dr. Fabian von Manteuffel hat im Mai die ZZF-Onlinetierpraxis auf my-pet.org übernommen. Im Interview spricht der Hamburger mit eigener Tierpraxis unter anderem darüber, warum er Tierarzt geworden ist und wie sich die Heimtierhaltung verändert hat.

Tierarzt Dr. Fabian von Manteuffel hat im Mai die ZZF-Onlinetierpraxis auf my-pet.org übernommen. Im Interview spricht der Hamburger mit eigener Tierpraxis unter anderem darüber, warum er Tierarzt geworden ist und wie sich die Heimtierhaltung verändert hat.

1.  Was bedeuten Ihnen Heimtiere?

Ich bin auf dem Land mit Hunden, Katzen, Pferden und zahlreichen anderen Tieren aufgewachsen. Tiere waren und sind für mich, solange ich denken kann, Teil der Familie.

 2.  Warum sind Sie Tierarzt geworden?

Auf dem Gestüt meiner Eltern war der Tierarzt einer der Helden meiner Kindheit. Die Verbindung von Medizin, Landwirtschaft und dem Umgang mit Tieren gefällt mir sehr.  

3.  Worauf freuen Sie sich als zukünftiger Online-Tierarzt des ZZF?

Ich freue mich auf den Dialog mit den Tierhaltern, darauf, zu erfahren, was sie bewegt. Es ist mir wichtig, an der Diskussion über Fragen der Tierhaltung teilzunehmen. Das Internet gibt uns in noch nie da gewesenem Maße die Möglichkeit, miteinander zu kommunizieren.

4.   Was liegt Ihnen neben der Gesundheit Ihrer Patienten besonders am Herzen, wenn es um Heimtiere geht?

Das Verständnis für die "Welt der Tiere". Wenn wir uns vorstellen, wie Tiere ihre Umwelt wahrnehmen, können wir ihr Verhalten besser verstehen. Die Welt einmal durch die Augen eines Hundes zu sehen, statt durch die eigene Brille.

5. Was beschäftigt die Tierhalter heute am meisten?

Den Tierhalter gibt es nicht. So wirft beispielsweise die Haltung von Reptilien ganz andere Fragen auf als der Umgang mit Hunden oder Katzen. Themen wie Fütterung und Impfungen werden unter Hundebesitzern sehr kontrovers diskutiert. Für Reptilienhalter spielen besonders rechtliche Vorschriften eine Rolle, in der Aquaristik haben sich die technischen Möglichkeiten enorm verbessert.

6. Wie hat sich die Heimtierhaltung in den vergangenen Jahren verändert?

Die Katze hat den Hund als beliebtestes Heimtier abgelöst. Kaninchen werden nicht mehr in dunklen Ställen hinter dem Haus gehalten, sie haben den Sprung aufs Sofa im Wohnzimmer geschafft. Die Aquaristik hat sich enorm weiterentwickelt, die Haltung von wirbellosen Tieren in warmen Meerwasser-Aquarien ist inzwischen deutlich einfacher möglich als vor 15 Jahren.

Papageien werden viel seltener gehalten, was mit dem Verständnis für die Bedürfnisse dieser Vögel zu tun hat. Gleichzeitig haben Hühner die Gärten erobert. Gerade fremdländische Hühnerrassen finden immer mehr Liebhaber.

7. Und worin sehen Sie die Herausforderung in Ihrem Beruf als Tierarzt?

Heimtiere werden oft aus einem Bedürfnis nach Nähe gehalten, das in unserer modernen Gesellschaft  - durch die immer weniger werdenden familiären Bindungen - nicht mehr befriedigt werden kann. Die Balance zu halten zwischen den berechtigten Bedürfnissen der Halter und dem Anspruch auf artgerechte Haltung und Behandlung der Tiere, wird immer wichtiger. 

Es ist für Tierhalter heute einfach, sich im Internet Wissen anzueignen.  Sie erwarten von Tierärzten deutlich mehr Aufklärung und fachliche Beratung. 

pma 1015 - Veröffentlichung kostenfrei - Beleg erbeten

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