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Helau ohne Wauwau__Umzüge an Fastnacht sind kein Spaß für Hunde

Foto: WZF/Adobe_Karoline Thalhofer

Die fünfte Jahreszeit steht an: Der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe empfiehlt, Vierbeiner nicht zu Umzügen mit zunehmen, sondern zuhause zu lassen, denn Gedränge und laute Geräusche können bei Hunden Stress auslösen. Kostüme für Heimtiere seien auch nicht tiergerecht, so der Verband.

Die einen feiern Karneval, die anderen Fastnacht oder Fasching. Aber was alle Regionen in diesen Tagen vereint: Die närrischen Tage sind ein Fest für Menschen – bei Tieren hört der Spaß oft auf. Hunde können Umzüge und ausgelassene Partys als sehr stressig erleben, weshalb der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) empfiehlt, Vierbeiner lieber zuhause zu lassen.

„Wenn die Umzüge mit ihren Trommeln und Trompeten durch die Straßen ziehen, kann das für Hunde mit ihrem sensiblen Gehör besonders unangenehm werden. Die wummernde Musik von den Festwagen, die vielen ‚Helau’ oder ‚Alaaf’ rufenden Menschen sind für manches Tier äußerst verwirrend“, erklärt Selina Zang, Heimtierexpertin beim ZZF. Die Gefahr bestehe, dass Vierbeiner sich in Panik losreißen und weglaufen.

Auf die Pfoten getreten

Im dichten Gedränge können Hunde auch übersehen und versehentlich auf die Pfoten getreten werden. Häufig liegen während eines Umzugs Glasscherben und andere scharfkantige Gegenstände auf der Straße, die zu Verletzungen an den Pfoten führen können. Die bei kleinen und großen Menschen beliebten Kamelle bergen das Risiko, dass Hunde die Süßigkeiten inklusive Verpackung unbemerkt vom Boden fressen, was Magenschmerzen, im schlimmsten Fall auch Vergiftungen zur Folge haben kann.

Der ZZF rät zudem, auf Kostüme für Hunde, Katzen und andere Tiere – nicht nur – in der närrischen Zeit zu verzichten: Die Verkleidung ist nur für den Menschen amüsant und die Vermenschlichung der Tiere darüber hinaus nicht artgerecht. „Als Pirat oder Prinzessin fühlen sich viele Tiere unwohl, besonders wenn sie ausstaffiert sind mit Accessoires, die wackeln oder Geräusche von sich geben“, macht Zang deutlich.

Hautreizungen und Allergien

Kostüme können die Tiere in ihrer freien Bewegung behindern oder, wenn zum Beispiel Schwanz und Ohren bedeckt sind, ihre Kommunikation mit Artgenossen stören. Abhängig vom Material und der Reibung am Körper könnten bestimmte Kostüme auch Hautreizungen oder allergische Reaktionen auslösen, so Zang. Im Alltag ist funktionelle Kleidung für Hunde durchaus notwendig, etwa als Kälteschutz für Hunde ohne Unterwolle und für alte oder kranke Hunde. Kostüme, die ausschließlich der Verkleidung dienen, stellen aber einen vermeidbaren Stressfaktor dar.

Wer Karneval, Fastnacht oder Fasching tiergerecht feiern möchte, sollte seine Lieblinge also nicht Stress und Gefahren bei Umzügen aussetzen – und auch nicht verkleiden.