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Innovationen__Baden-Württemberg wie Kalifornien

Baden-Württembergs Landeshauptstadt Suttgart. Foto: Nicole Köhler/Pixabay

Geht es um Innovationen, ist Süddeutschland im weltweiten Vergleich hervorragend aufgestellt und kann selbst mit Kalifornien mithalten, zeigt eine neue Studie, die das Institut der deutschen Wirtschaft gemeinsam mit internationalen Partnern erstellt hat.

Weltweit tobt der Kampf um die innovativsten Produkte, die klügsten Köpfe und die vielversprechendsten Geschäftsideen. Dabei kann Deutschland durchaus mithalten, zumindest einige Regionen: Besonders innovativ sind Baden-Württemberg, Bayern und Hessen. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie, die das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) gemeinsam mit sechs internationalen Forschungsinstituten erstellt hat.

Insgesamt haben die Wissenschaftler 121 Regionen in den USA, Schweden, Polen, Italien, Ungarn, Österreich und Deutschland unter die Lupe genommen. 13 Indikatoren standen im Fokus, darunter die Zahl der Gründungen, Ausgaben für Forschung und Entwicklung oder die Anmeldungen von Patenten.

Süden top, Osten hat Nachholbedarf

Demnach schafft es Baden-Württemberg nach Massachusetts und Kalifornien auf Rang 3, Bayern liegt auf Rang 7, Hessen auf Rang 9. Nachholbedarf hätten Thüringen (Rang 46), Mecklenburg-Vorpommern (Rang 61) und Sachsen-Anhalt (Platz 79), heißt es in einer Pressemitteilung des IW. Ostdeutschland habe wirtschaftlich immer noch aufzuholen und müsse vor allem bei der Forschung und Internationalisierung weiter vorankommen, schreiben die Autoren.

Auf der anderen Seite punkten die besonders innovativen Bundesländer mit einer recht hohen Zahl von qualifizierten Zuwanderern, einer starken Industrie und solide hohen Exportraten. Zudem investiert Süddeutschland besonders stark in Forschung und Entwicklung.

Größtes Problem: Fachkräftemangel

Damit auch die anderen deutschen Regionen nachziehen und Deutschland insgesamt die Herausforderungen von Demografie, Digitalisierung und Klimaschutz meistert, braucht es einen breiten politischen Ansatz, so die Autoren: Angesichts der Größe der aktuellen Herausforderungen, sollte die Politik die Innovationskraft durch eine Ausweitung der Forschungsprämie und mehr Investitionen in Bildung stärker unterstützen und bürokratische Hürden abbauen.

Um die Herausforderung der Demografie zu meistern, muss die qualifizierte Zuwanderung nach Deutschland laut IW weiter gestärkt werden. Ohne die Mint-Zuwanderung der letzten Jahre wäre der Fachkräftemangel bereits heute um 386.000 Fachkräfte höher. Auch bei der Zuwanderung sorgt Bürokratie dafür, dass vieles länger dauert als nötig.