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ZZF-Stellungnahme zur Diskussion über den Versandhandel mit Tieren

Im Frühjahr hat der ZZF seine ablehnende Haltung gegenüber dem Versandhandel mit Tieren erneut gegenüber den im Bundestag vertretenen politischen Parteien geäußert. Zu der im Anschluss gestarteten Branchendiskussion bezieht der ZZF Stellung.

Seit vielen Jahren vertritt der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF) eine ablehnende Haltung gegenüber dem Versandhandel mit Tieren. Sie steht sogar im Grundsatzprogramm des ZZF. Im Frühjahr hat der Verband seine Position erneut gegenüber den im Bundestag vertretenen politischen Parteien geäußert. Im Anschluss startete sowohl innerhalb als auch außerhalb des Verbands eine lebhafte Diskussion über die aktuelle Marktsituation und eine veränderte Nachfrage von Tierhaltern.

Per Mausklick ein Tier kaufen - das ist für den ZZF seit jeher eine problematische Art und Weise, eine Beziehung zu einem tierischen Begleiter anzubahnen. Wo bleibt die Beratung? Fördert das nicht den Spontankauf von Tieren? Ist der Käufer in der Lage, ein Tier tierschutzgerecht zurückzuschicken? Trotz Aufklärungsarbeit setzt sich der Trend fort, dass Tierhalter insbesondere bestimmte Tierarten wie Korallen, Wirbellose und Fische über den Versandhandel erwerben.

Nicht nur die Nachfrage, sondern auch die Qualität des Angebots und die Professionalität der Abwicklung im Internet haben sich verändert. Kritiker der ZZF-Position weisen auf positive Beispiele von Versandhändlern mit Tieren hin. Die Problematik des Versandhandels mit Tieren kam daher in den letzten Vorstandssitzungen des ZZF regelmäßig auf den Tisch. Um die verschiedenen Meinungen innerhalb der Branche einordnen zu können, veranstaltete er im Sommer eine Gesprächsrunde. Tierzüchter, Großhändler und Zoofachhändler aus der Heimtierbranche waren eingeladen, um über die Regulierung des Heimtierhandels auf gewerblichen Tierbörsen und über den Versandhandel zu diskutieren.

ZZF-Präsident Norbert Holthenrich fasst die Erkenntnisse aus den ersten Gesprächen zusammen: "Die Kanäle für die Anschaffung von Heimtieren haben sich offenbar sehr verändert. Welches Ausmaß dies angenommen hat, werden wir im Rahmen unserer Marktforschung gemeinsam mit dem IVH in den kommenden Monaten beleuchten. Für den ZZF-Vorstand gilt weiterhin, dass der Verband sich für gute Rahmenbedingungen für die Heimtierbranche einsetzt, sich gleichzeitig als Teil der Gesellschaft sieht und eine ethische Grundhaltung zum Tierschutz vertritt. Das kann gegebenenfalls bedeuten, dass wir Lösungen für eine Praxis suchen müssen, von der wir nicht überzeugt sind, um Tierleid zu reduzieren und unserer Verantwortung bei der Vermittlung von Tieren nachzukommen. In den letzten Wochen haben wir viele Argumente und Ideen gesammelt, die wir analysieren müssen. Wir werden zunächst mit unseren Mitgliedern die aktuelle Situation besprechen und über eine gemeinsame Zielsetzung entscheiden. Im Anschluss wollen wir mit allen in diesem Segment tätigen Marktteilnehmern sowie etwa Experten im Tier-Transportwesen und Tierschutz über geeignete Wege zu diesem Ziel, also über Qualitätsmanagement, unterstützende Maßnahmen, Gesetzeslücken und ähnliches diskutieren."

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