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Künstliche Intelligenz „Rufus“__Neuer Amazon-Assistent soll das Kauferlebnis verändern

Amazon hat in den USA einen Künstliche Intelligenz-Assistenten namens „Rufus“ vorgestellt, der Nutzer bei der Produktauswahl beraten soll. Experten einer Berliner Agentur gehen davon aus, dass eine solche Lösung mittelfristig die Customer Journey im E-Commerce verändern könnte.
Amazon hat in den USA einen auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierenden Assistenten namens „Rufus“ getestet und zur Marktreife geführt. „Rufus“ solle Kunden bei der Auswahl von Produkten unterstützen und beraten, teilt Amzell nun mit. Amzell ist eine Amazon Produkt Performance Agentur in Berlin, die für ihre Kunden dafür sorgt, dass deren Werbemaßnahmen und –kampagnen auf dem Amazon Marketplace optimal wahrgenommen und Budgets effizient eingesetzt werden.
Bei „Rufus“ handele es sich um einen Generative-AI-Bot der neuesten Generation, der datenbankbasiert agiert und auch komplexere und mehrstufige Annahmen treffen kann. „Rufus“ greift nicht nur auf den gesamten Produktkatalog von Amazon mit sämtlichen Details und hinterlegten Eigenschaften zu, sondern bezieht auch Kundenbewertungen und weitere Informationen aus dem Internet in die Beratung ein. Das System lernt anhand der zahlreichen Interaktionen die Befindlichkeiten der Kunden immer besser kennen.
Start in Deutschland noch nicht absehbar
Noch sind laut Amzell der Deutschlandstart und die weitere Entwicklung des Systemes nicht absehbar. Dennoch erwarten die Marketing-Experten der Berliner Agentur daraus resultierend Chancen für Händler und Markeninhaber, die über die Plattform Amazon verkaufen und ihre Produkte bewerben.
„All das könnte die Customer Journey im E-Commerce verändern und wird Amazons Stellung weiter festigen“, sagt Mark Moldenhauer, Amazon Business Consultant bei Amzell. Fand bisher in vielen Fällen ein Teil des Suchens, Vergleichens und Kaufens auf Google und verschiedenen Vergleichsplattformen statt, würde in Zukunft wohl häufiger der Dialog mit der Frage, der Beratung mit einigen Rückfragen und Eingrenzungen und dem Kauf komplett via „Rufus“ erfolgen.
Dennoch dürften nach Einschätzung der Amzell-Experten die Amazon Werbeformate auch weiterhin ihre über die Jahre erworbene Relevanz behalten. Es handele sich, so Moldenhauer, um einen Geschäftsbereich auf der Amazon-Plattform, der in den letzten Jahren immer weiter ausgebaut wurde und für Amazon inzwischen strategisch wie wirtschaftlich ein wichtiges Standbein darstellt.
Amazon sammelt Erfahrungen
„Auch wenn ‚Rufus‘ in den USA zum Prime Day im Juli flächendeckend via App vorgestellt wurde, sammelt Amazon weiter Erfahrungen mit dem neuen Tool“, sagt Moldenhauer. „Wenn ‚Rufus‘ an Relevanz gewinnt und auch für die europäischen Märkte ausgerollt wird, wird die Plattform wahrscheinlich zur veränderten Beratungssituation passende neue Werbeformate entwickeln und das bestehende Inventar adaptieren und an die neue Situation anpassen.“
Gerade die Ausspielung über mobile Endgeräte und die App könnten von den veränderten Einkaufsgewohnheiten profitieren, weil hier beispielsweise auch Fragen nach bestimmten Details und Features beantwortet werden. „Mehr denn je wird es für Markeninhaber auf eine konsistente Datenstrategie ankommen – und darauf, dass sie mit bestmöglichem Feature-Listen, aussagekräftigen Bildern und passgenauem, überzeugendem Content arbeiten“, sagt Mark Moldenhauer.