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Runder Tisch mit Ministerin Klöckner zum Online-Handel mit Tieren

Am 27. Januar traf sich Bundesministerin Julia Klöckner (CDU) digital mit Vertretern der Heimtierbranche, Internetplattformen, Tierschutzorganisationen und Tierärzteverbänden zu einem Gespräch am Runden Tisch. Anlass war die Regulierung des Internet-Handels mit Tieren. Für den ZZF waren Präsident Norbert Holthenrich, Geschäftsführer Gordon Bonnet und Heimtier-Referent Dr. Stefan Hetz mit dabei. Der ZZF hatte die Gelegenheit, seine Stellungnahme direkt vorzubringen.

Am 27. Januar traf sich Bundesministerin Julia Klöckner (CDU) digital mit Vertretern der Heimtierbranche, Internetplattformen, Tierschutzorganisationen und Tierärzteverbänden zu einem Gespräch am Runden Tisch. Anlass war die Regulierung des Internet-Handels mit Tieren. Für den ZZF waren Präsident Norbert Holthenrich, Geschäftsführer Gordon Bonnet und Heimtier-Referent Dr. Stefan Hetz mit dabei. Der ZZF hatte die Gelegenheit, seine Stellungnahme direkt vorzubringen.

Das Internet begünstige die Möglichkeit von Rechtsverstößen, die den Tierschutz, die Tiergesundheit und den Verbraucherschutz beeinträchtigen könnten, so erklärte Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft. Dies betreffe insbesondere Angebote von Hunden.

Als Treffpunkte von Anbietern und Tierhaltern sowie als Informationsforen seien Internetplattformen hilfreich, so hob ZZF-Präsident Norbert Holthenrich in seiner Stellungnahme hervor. Allerdings müssten diese dafür Sorge tragen, dass illegale Angebote ausgeschlossen werden. Dazu zählten qualgezüchtete Tiere sowie nach EU-Recht als invasiv eingestufte Arten und Angebote ohne Ausnahmegenehmigungen bei artgeschützten Tieren. Von Seiten der Politik wünscht sich der ZZF eine Stärkung der kontrollierten, professionellen Vermittlungswege, beispielsweise über den Zoofachhandel - das machte Holthenrich in seinem Vortrag klar. "Wir halten es aus Tierschutzgründen für erforderlich, den Versandhandel mit Tieren zu regeln. Die Anbahnung der Tieranschaffung über Internetportale halten wir für sinnvoll, das Verschicken der Tiere von Privatpersonen nicht", so das Fazit des ZZF.

In der Diskussion am Runden Tisch wurden die verschiedenen Interessen der einzelnen Organisationen und Unternehmen deutlich. Während die Vertreter des Internet-Handels (e-bay Kleinanzeigen, quoka.de, snautz.de, ehorses, edogs und Deine Tierwelt) auch gegen den illegalen Handel votierten, betonten sie aber, dass ein generelles Verbot des Online-Handels nicht sinnvoll sei. Vieles sei bereits reguliert und laufe in geordneten Bahnen. Wichtig fanden sie, dass sich Online-Händler auf ethische Grundsätze einigten, eventuell auch in Kooperation mit den Tierschutzverbänden.

Vertreter der Tierschutzverbände (z.B. Deutscher Tierschutzverband, Pro Wildlife) nutzten den Austausch, um ihre Forderung nach einem generellen Verbot des Online-Handels mit lebenden Tieren zu bekräftigen. Tierschutzvereine sollten allerdings aus Sicht der Tierschützer vom Verbot ausgenommen werden, da auch die Vermittlung der Tiere teilweise online stattfindet.

Um den illegalen Tier- und Welpenhandel im Internet effektiver zu bekämpfen, müssten die Internetplattformen und Social-Media-Anbieter verstärkt ihrer Verantwortung nachkommen - Tiere seien nicht irgendeine Ware, betonte Klöckner. Einzelne Portale hätten ihre Regelungen bereits verschärft, nötig sei aber ein einheitlicher Branchenstandard sowie eine bessere Rückverfolgbarkeit. Die Daten des Anbieters könnten etwa beim Portal hinterlegt werden, um im Fall behördlicher Ermittlungen abrufbar zu sein. Zum Abschluss des Runden Tisches bedankte sich die Ministerin für den regen Austausch und kündigte an, das Thema aktiv weiter zu verfolgen.