Exopet-Studie__Ergebnisse sprechen gegen Positivliste

Haltungsfehler kommen auch bei Heimtieren vor, die als leicht zu halten gelten.

Ende Juni 2018 wurde der Abschlussbericht der Exopet-Studie veröffentlicht. Die Berichte liefern erstmals deutschlandweit belastbare Daten und Zahlen zur Anzahl, den Haltungsbedingungen und der Erwerbsart von in Privathaltung lebenden (sogenannten exotischen) Tieren und Wildtieren.

In der Exopet-Studie wurden umfangreiche Daten zum Handel und zur Haltung von Vögeln, Reptilien, Amphibien, Zierfischen und (exotischen) Säugetiere erfasst und bewertet. Die Ergebnisse der Studie weisen auf "einen deutlichen Handlungsbedarf bei der Haltung der untersuchten Tiergruppen" hin. Abweichungen von zu empfehlenden Haltungsparametern konnten bei allen ausgewerteten Arten festgestellt werden, nicht nur bei Arten mit hohen Haltungsansprüchen.

Damit belegt die Studie, dass sogenannte Positivlisten keinen Beitrag zu mehr Tierwohl bieten. Als ursächlich für Haltungsfehler hätten sich unzureichende Informationsquellen, fehlende fundierte Standards für Haltungsbedingungen sowie die Verwendung von tierschutzwidrigem Zubehör gezeigt.

Ein spezifischer Sachkundenachweis aller im Verkauf tätigen Personen und eine Integration des tiergerechten Heimtierzubehörs in eine Online-Plattform wird angeraten. Nach Ansicht der Wissenschaftler, die die Studie im Auftrag des BMEL erstellten, sollten die Tierbörsenleitlinien zudem durch eine rechtsverbindliche, bundesweit einheitliche Verordnung ersetzt werden. Internet-Börsen, die Tiere anbieten, sollten ebenso wie Tierbörsen einer Erlaubnispflicht nach dem Deutschen Tierschutzgesetz unterliegen. Die Einführung einer Heimtier-Verordnung erscheint eine weitere zielführende Maßnahme zur Verbesserung des Tierwohls gehaltener (exotischer) Heimtiere.