Händler in Existenznot__Überbrückungshilfen: Verband fordert schnelle Umsetzung

Einzelhänder außerhalb des Lebensmittelhandels klagen über massive Umsatzrückgänge. Foto. Steve Buissinne/Pixabay

Über ein Drittel der Nicht-Lebensmittelhändler in Deutschland sieht wegen der durch die Coronakrise massiv gesunkenen Umsätze seine Existenz bedroht. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Handelsverbandes Deutschland.

Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat 400 Unternehmen in ganz Deutschland zu den Konsequenzen der Corona-Krise gefragt. Ergebnis: Gerade außerhalb des Lebensmitteleinzelhandels sehen sich viele Unternehmer mit massiv gesunkenen Umsätzen konfrontiert. Der HDE fordert deshalb, dass vor allem die Überbrückungshilfen rasch und unbürokratisch ausgezahlt werden.

„Viele Nicht-Lebensmittelhändler stehen vor existenziellen Problemen“, sagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Nach wie vor fänden deutlich weniger Kunden als vor der Coronakrise üblich den Weg in die Geschäfte. Die Umsätze erreichten vielerorts kein auskömmliches Niveau.

Halb so viele Kunden

Die HDE-Umfrage zeigt, dass die Hälfte der Nicht-Lebensmittelhändler in der laufenden Woche weniger als 75 Prozent des Vorjahresumsatzes erzielten. Ein Drittel der Befragten gibt an, dass im Vergleich zum Vorjahreszeitraum maximal halb so viele Kunden zum Einkaufsbummel unterwegs waren.

Für die Zukunft sehen demnach knapp 80 Prozent der Händler schwarz. Sie rechnen damit, dass es als Folge der Coronakrise eine Insolvenzwelle in der Branche geben wird und, dass sich damit das Bild der Innenstädte verändern wird. „Die von der Bundesregierung angekündigten Überbrückungshilfen für Unternehmen müssen schnellstmöglich beschlossen und umgesetzt werden. Ansonsten könnte es für viele Nicht-Lebensmittelhändler zu spät sein“, so Genth. In der Folge würden dann auch zahlreiche Innenstädte veröden. „Ohne Handel stirbt die Innenstadt.“