Wissenschaft__Neuer Hautpilz bei Meerschweinchen

Aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse über die Übertragung eines neuen Typs des Hautpilzes Trichophyton benhamiae sind in Berliner Zoofachgeschäften Meerschweinchen untersucht worden. Bei 90% der untersuchten Meerschweinchen ist der Pilz festgestellt worden. Bei Menschen, insbesondere bei Kindern, kann dieser Pilz schwerwiegende Hautentzündungen hervorrufen. Meerschweinchen erkranken hingegen nur sehr selten. 

Die Wissenschaftler am Institut für Mikrobiologie und Hygiene der Charité in Berlin unter Leitung von  Prof. Dr. Yvonne Gräser, die die Untersuchung an den Meerschweinchen in den Berliner Zoofachgeschäften durchgeführt haben, gehen davon aus, dass die Pilzinfektion nicht im Zoofachhandel erfolgt, sondern nur bei solchen Züchtern, bei denen die Haltungsbedingungen unter Hygiene- und somit meist auch unter Tierschutzaspekten nicht optimal sind.

Um Vorbeuge- und Gegenmaßnahmen entwickeln zu können, muss zunächst untersucht werden, ob diese Annahme zutrifft. Dafür müssen und wollen die Wissenschaftler in den Anlagen von Züchtern die dortigen Umstände feststellen und die Meerschweinchen auf etwaigen Pilzbefall untersuchen. Von besonderem Interesse sind dabei Zuchtanlagen, die unter Hygiene- und Tierschutzaspekten gute bis sehr gute Bedingungen aufweisen.

Wenn der Pilz dort nicht gefunden werden sollte, wäre das eine Bestätigung der bisherigen Annahme. Der Pilzbefall kann bei Meerschweinchen übrigens behandelt werden, weshalb Züchtern zu empfehlen ist, ihre Tiere untersuchen zu lassen. 

Informationen zu diesem Hautpilz finden Sie u.a. unter https://link.springer.com/article/10.1007/s00105-017-4009-1 und weitergehende Informationen zur Untersuchungsmethode unter http://www.biospektrum.de/blatt/d_bs_pdf&_id=1408584.

Der ZZF empfiehlt seinen Mitgliedern sich mit ihren Meerschweinchen-Lieferanten in Verbindung zu setzen. Diese werden gebeten, sich bei Prof. Dr. Gräser zu melden, um die dann für sie kostenlosen Untersuchungen in den Zuchtanlagen zu ermöglichen. Die erhobenen Daten werden unter strikter Beachtung datenschutzrechtlicher Bestimmungen ausschließlich anonymisiert in die Untersuchung einbezogen. Die Kontaktdaten finden Sie unter https://imh.charite.de/metas/person/person/address_detail/graeser/.