ZZF feierte seinen 75. Geburtstag__Stolz mit Oskar

Foto: WZF/Marco Urban

Mit rund hundert geladenen Gästen aus Wirtschaft, Politik, befreundeten Verbänden und anderen Institutionen feierte der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) sein 75. Jubiläum an einem besonderen Ort: Im Sauriersaal des Museums für Naturkunde Berlin versammelten sich die Feierenden an festlich geschmückten Tischen rund um den 13 Meter hohen Brachiosaurus brancai – dem größten montierten Dinosaurierskelett der Welt.

Schillernde Lichtspiele, Filmmusik aus „Jurassic Park“ und Jazz von „The Swingin‘ Pops“ lieferten den Rahmen für die Veranstaltung. Ein Höhepunkt war die Ernennung der Bartagame zum ersten „Heimtier des Jahres“. Mit der Wahl will der ZZF ein Bewusstsein für Tierschutzaspekte schaffen und aufzeigen, dass Nachzucht und Haltung einer bedrohten Tierart zum Artenschutz beitragen.

ZZF-Präsident Norbert Holthenrich nahm die Besucher bei seiner Eröffnungsrede mit auf eine Zeitreise durch 75 Jahre, untermalt mit historischen Fotos. „In einem typischen Zoofachmarkt der 50er Jahre stehen die Inhaber selbst hinter einer Theke, führen ihre Geschäfte mit viel Idealismus. Zoofachhändler sind Tierhalter und nicht selten stellen sie selbst Heimtiernahrung her“, beschrieb er die Anfänge.

Keiner habe gedacht, dass die Heimtierhaltung zu einem derart starken Wirtschaftsfaktor mit rund 210.000 Arbeitsplätzen in Deutschland werden könnte. Heute trage man als Verband in vielerlei Hinsicht Verantwortung: „Evolution bedeutet Entwicklung. Wir werden uns mit den aktuellen Krisen verändern, aber auch entwickeln.“

Bundesministerin schickt Video-Grüße

Aus dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gratulierte Professor Markus Schick, Leiter der Abteilung Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit. „Sie können stolz sein auf die Arbeit des ZZF“, befand Schick. Die Verantwortung für Tiere werde ernst genommen. Die Expertise im Fachhandel und den positiven Ansatz der ZZF Heimtier Akademie hob er ebenso hervor wie den lebendigen Austausch mit Wissenschaft und Tierärzten, den der Verband pflege.

Bettina Stark-Watzinger (FDP), Bundesministerin für Bildung und Forschung, stellte in ihrer Grußbotschaft per Video die Verantwortung für die Vielfalt des Lebens in den Vordergrund. Der ZZF leiste wichtige Arbeit, indem er den verantwortungsbewussten Umgang mit Tieren fördere. „Nur so bleibt die Vielfalt des Lebens auf unserer Erde erhalten“, so Stark-Watzinger. Die Negativlisten des ZZF sieht sie als wertvolle Orientierung für die Heimtierhaltung.

Über die Beziehung von Tier und Mensch

Zur Mensch-Tier-Beziehung wusste Professor Kurt Kotrschal von der Wiener Universität in seiner Festrede Erhellendes zu berichten. Aus den Analysen des bekannten Wolfs- und Hundeforschers geht zum Beispiel hervor, dass die körperliche und mentale Gesundheit des Menschen durch die Beziehung zu einem Tier gefördert werden.

„Der Hund gilt nicht umsonst als Symbol für ein gut funktionierendes Sozialleben seines Halters“, so der Forscher. Besonders Kinder profitierten stark von der Anwesenheit eines Hundes. Seit es moderne Menschen gebe – also seit rund 300.000 Jahren – lebten Menschen in spirituellen und sozialen Beziehungen mit Tieren. Die zunehmende Urbanisierung führe sogar dazu, dass noch mehr Menschen sich für ein Heimtier entscheiden. „Ohne Tiere sind Menschen nicht ganz vollständig“, sagte Kotrschal.

Zu späterer Stunde gaben ZZF-Geschäftsführer Gordon Bonnet und Dr. Stefan K. Hetz, wissenschaftlicher Referent des ZZF, die Jury-Entscheidung bekannt, die Bartagame als das erste „Heimtier des Jahres“ für 2023 zu küren. Der Verband macht damit auf neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu den kleinen Drachen mit stacheliger Kehlhaut aufmerksam. Die Bedürfnisse dieser Arten können Tierfreunde gut erfüllen, wenn sie sich vor der Anschaffung über grundlegende Haltungsbedingungen informieren.

Chronik online Durchblättern

Die Jubiläumstorte in den Verbandsfarben Grün und Weiß wurde feierlich von Ehrenpräsident Herbert Bollhöfer und Präsident Holthenrich angeschnitten und verteilt. Zum Nacherleben der 75-jährigen Verbandsgeschichte erhielten die Ehrengäste eine 90 Seiten starke Chronik in Buchform. Diese ist zugleich auf der neuen ZZF-Homepage zum Durchblättern abrufbar.

„Jubiläum geglückt und gemeinsam in die Zukunft!“ ist das Fazit, dass der ZZF zur Veranstaltung zieht. Mitarbeiter und Ehrenamtliche des Verbandes hätten mit ihren Gästen einen inspirierenden Abend erlebt, heißt es in einer Pressemitteilung. Seinen Teil dazu beigetragen habe auch Oskar, der Saurier. Museumsbesucher hatten den Publikumsliebling des Museums 2007 offiziell auf diesen Spitznamen getauft.