ZZF-Teilnahme__Umweltausschuss diskutiert Wildtierhandel

    Im Deutschen Bundestag fand am 1. Juni ein Fachgespräch zum Wildtierhandel statt. Durchgeführt wurde das Gespräch vom Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Als Experten waren dazu der Direktor des Bundesamtes für Naturschutz Prof. Dr. Dietrich Jelden, der CITES-Generalsekretär John E. Scanlon, Jörg-Andreas Krüger vom WWF Deutschland und Dr. Sandra Altherr von Pro Wildlife e.V. eingeladen. Der ZZF hatte den Mitgliedern des Ausschusses im Vorfeld der Anhörung eine Stellungnahme zum Thema zukommen lassen, außerdem nahm ZZF-Geschäftsführer Richard Wildeus  am Fachgespräch teil.    

Schwerpunkt des eineinhalbstündigen Gesprächs waren die Wilderei-Situation in Teilen Afrikas und Asiens sowie der illegale Handel insbesondere mit Wildtieren und Elfenbein. Die Experten stellen dar, dass in diesem Bereich weltweit etwa 19 Milliarden US-Dollar Umsatz gemacht werden, in den Herkunftsländern sind dabei vielfach paramilitärisch organisierte Gruppen aktiv. 

Der legale Handel mit exotischen Tieren war dagegen nur ein Nebenaspekt der Beratungen. Sandra Altherr von Pro Wildlife beschrieb einen angeblichen Trend zur Haltung exotischer Säugetieren in Deutschland. Ihre Organisation fordert ein generelles Importverbot für Wildfänge, eine Positivliste für die Haltung von Wildtieren und ein Verbot von gewerblichen Wildtierbörsen. Mit diesen Punkten hatte sich der ZZF bereits in seiner Stellungnahme auseinandergesetzt. Der Verband unterstützt ein Verbot gewerblicher Wildtierbörsen, insbesondere weil dort beim Verkauf die Vermittlung der notwendigen Sachkunde nicht gewährleistet werden kann. Mit Blick auf den Import von wild gefangenen und nachgezüchteten Exoten warnt er jedoch vor einer Verdrängung des Marktes in die Illegalität. Der verantwortungsbewusste Handel über die Fachbetriebe stelle Tierwohl und Sachkundevermittlung sicher und könne einen Beitrag zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Wildbestände und damit auch zum Artenschutz leisten. 

In den Beratungen des Ausschusses wurde auch deutlich, dass gesetzliche Maßnahmen im Bereich des legalen Wildtierhandels in dieser Legislaturperiode nicht mehr zu erwarten sind. Umwelt-Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) verwies bei diesem Thema auf die vom Landwirtschaftsministerium in Auftrag gegebene EXOPET-Studie, die im April 2017 vorliegen soll. Grüne und Linke kritisierten, dass die Regierung die Festlegungen des Koalitionsvertrags zu diesem Thema nicht umsetze.