Ehrenvizepräsident gestorben__Tierschutzbund trauert um Dr. Hans-Hermann Lambracht

Der Deutsche Tierschutzbund trauert um Dr. Hans-Hermann Lambracht. Foto: Deutscher Tierschutzbund

Der Ehrenvizepräsident des Deutschen Tierschutzbundes, Dr. Hans-Hermann Lambracht, ist im Alter von 93 Jahren im Kreise seiner Familie zu Hause in seiner Heimatstadt Iserlohn verstorben. Mit ihm verliert der Tierschutz in Deutschland eine bedeutende Persönlichkeit.

Das Präsidium, die Landesverbände, die Mitgliedsvereine und die Mitarbeiter des Deutschen Tierschutzbundes trauern mit den Angehörigen, heißt es in einer Pressemitteilung der Organisation. „Mit Dr. Hans-Hermann Lambracht verlieren wir eine beeindruckende Persönlichkeit, die über viele Jahrzehnte den Tierschutz und im Besondern den Deutschen Tierschutzbund mitgeprägt hat. Sein Engagement umfasste dabei sowohl den Tierschutz vor Ort als auch die Landes- und Bundesebene. Er wird unvergessen bleiben, wir trauern mit seinen Angehörigen“, kondoliert Tierschutzbund-Präsident Thomas Schröder.

Als stellvertretender Vorsitzender des Landestierschutzverbands Nordrhein-Westfalen war Dr. Hans-Hermann Lambracht 18 Jahre lang aktiv. Dem Deutschen Tierschutzbund war er seit 1979 zunächst als Kassenprüfer, Schriftführer, langjähriger Schatzmeister und zuletzt als Ehrenvizepräsident verbunden. Auch war er maßgeblich an der Gründung der „Stiftung des Deutschen Tierschutzbundes“ beteiligt.

Einsatz für italienische Straßentiere

Dass Tierschutz nicht an den Grenzen haltmacht, zeigte Lambracht durch seinen Einsatz für Straßentiere in Italien: Er war Gründungsmitglied der gemeinsam von Dorothea Friz und dem Deutschen Tierschutzbund ins Leben gerufenen Stiftung „Fondazione Mondo Animale“ bei Neapel. Viele Jahre stand er zudem der „Dr. Heinz-Wilhelm und Marianne Frölich Stiftung“ zur Förderung des Tierschutzes im niedersächsischen Buchholz vor. Auch war er stellvertretender Vorsitzender der „International Bear Federation“, die sich 2019 nach dem Umzug der Bären aus dem Anholter Bärenwald ins Tierschutzzentrum Weidefeld des Tierschutzbundes auflöste.

Gleichzeitig arbeitete Dr. Hans-Hermann Lambracht immer auch für den Tierschutz vor Ort: Unter anderem war er 30 Jahre, von 1965 bis 1995, Vorsitzender des Tierschutzvereins Iserlohn, dessen Ehrenvorsitzender er bis zu seinem Tode war. Unter seiner Leitung wurde das vereinseigene Tierheim an einen neuen Standort verlegt und vergrößert, sodass bedeutend mehr Tiere eine vorübergehende Bleibe und Betreuung fanden. Er initiierte vielseitige Aktivitäten zur Hilfe, Aufklärung und Information, darunter Katzenkastrations-Aktionen, Tage der offenen Tür sowie die Herausgabe der ab 1980 erscheinenden „Tierschutz-Nachrichten“.
Für seine Verdienste erhielt Dr. Hans-Hermann Lambracht 1993 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Der Deutsche Tierschutzbund verlieh ihm 1997 die „Große Franz-von-Assisi-Medaille“.