Kampagne__„Bundestagswahl ist #Tierschutzwahl!“

Aktion des Deutschen Tierschutzbundes 2002 mit der damaligen Bundesministerin Renate Künast zur Aufnahme des Staatsziels Tierschutz ins Grundgesetz. Foto: Deutscher Tierschutzbund e.V.

Am 1. August vor 15 Jahren ist das Staatsziel Tierschutz im Grundgesetz in Kraft getreten. Was ein Meilenstein für den Tierschutz sein sollte, hat in der Praxis wenig bewirkt, kritisiert der Deutsche Tierschutzbund. Die Bundestagswahl im September müsse zur Tierschutzwahl werden, damit die verantwortlichen Politiker das Staatsziel Tierschutz endlich umsetzen. 

Mit seiner Kampagne „Bundestagswahl ist #Tierschutzwahl!“ fordert der Deutsche Tierschutzbund ein klares Bekenntnis zum Tierschutz. Zudem erneuert der Verband die Forderung nach einem Tierschutz-Verbandsklagerecht, ohne das ein Staatsziel immer ein zahnloser Tiger bleibt.

„Die Kluft zwischen Verfassungsanspruch und der Tierschutzrealität ist auch heute noch, 15 Jahre nach Inkrafttreten des Staatsziels Tierschutz, eklatant“, erklärt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Als Beispiele nennt Schröder das Halten von Wildtieren in Privathaushalten, außerdem seien Tierheime nicht zuletzt deshalb immer noch überlastet, weil u.a. Tiere über das Internet von verantwortungslosen Interessenten zu leicht angeschafft werden können.

Damit das Staatsziel Tierschutz endlich in der Realität umgesetzt wird, haben der Deutsche Tierschutzbund und seine Mitgliedsvereine die Kampagne „Bundestagswahl ist #Tierschutzwahl!“ gestartet und mit konkreten Forderungen an die Politik verknüpft. Es gehe ihnen darum, den Umgang mit Tieren endlich in ethisch verträgliche, tierschutzgerechte Bahnen zu lenken. „Wer auch immer im Herbst die Regierungsmehrheit erhält, muss für ein staatszielkonformes Tierschutzgesetz sorgen und die bundeseinheitliche Verbandsklage einführen“, so Schröder.

Zudem drängt der Verband auf eine Stärkung des karitativen Tierschutzes vor Ort, um die Finanzierung der Tierheime für die Zukunft sicherzustellen. Zum Ausstieg aus Tierversuchen soll die Politik eine konkrete Strategie erstellen und durchsetzen. Außerdem fordern die Tierschützer eine nationale Nutztierstrategie für die Entwicklung hin zu einer gesellschaftlich akzeptierten tiergerechten Nutztierhaltung. Ebenso gehören scharfe Einschnitte bei der Wildtierhaltung zu den Kernforderungen des Deutschen Tierschutzbundes.