my fish__Zuchtprogramm für den Großen Ozelot Harnischwels

Das Aquarianer-Portal my-fish.org hat zum vierten Mal zu einer Zuchtaktion aufgerufen. Dieses Mal geht es um einen Wels aus der Gattung Hypancistrus: den Großen Ozelot Harnischwels (Hypancistrus spec. L 400). Timo Schellenberg aus Bochum, ein anerkannter Züchter aus der L-Wels Szene, stellt my-fish dafür fünf Zuchtgruppen mit jeweils sechs Welsen zur Verfügung. 

Die Zuchtgruppen werden nach einem Bewerbungsverfahren an qualifizierte Aquarianer vergeben, die die Tiere pflegen und aufziehen. Ziel ist es, öffentlich über my-fish zu dokumentieren, wie diese Tiere wachsen, sich verhalten und in welchem Alter sie die Geschlechtsreife erreichen. Ihre Beobachtungen protokollieren und diskutieren die Aquarianer im Zuchtprogramm der my-fish Community.

Im Ursprungsland Brasilien gefährdet

Dieser Harnischwels ist mit 12 cm innerhalb der Gattung Hypancistrus eine eher klein bleibende Art und zeichnet sich durch einen hohen Weißanteil aus. Er unterscheidet sich außerdem durch seine langgestreckte Kopfpartie und einen flachen Körper. Die Zeichnung variiert recht stark. Die Art gilt als agiler und friedlicher Wels, der sich gerne zeigt, wenn es Futter gibt.

Ursprünglich kommt die Art aus dem Riu Xingú in Brasilien, einem recht warmen Fluss mit Temperaturen um die 30° C. Für den dort lebenden Harnischwels stellt vor allem der für die Stromgewinnung geplante Stausee eine Gefahr dar.

Der L400 ist wie die meisten Harnischwelse nachtaktiv, daher sollten genügend Versteckmöglichkeiten wie z.B. Höhlen, Wurzeln oder Steinaufbauten vorhanden sein. Er kann problemlos mit anderen friedlichen Fischen vergesellschaftet werden, jedoch nicht mit anderen Hypancistrus, da sonst die Gefahr von Hybriden besteht. Bei einer Vergesellschaftung soll auf gleiche Futteransprüche geachtet werden. Zum Wohlbefinden trägt auch ein eher gedämmtes Licht bei. Schieferaufbauten, Steinlandschaften und feiner dunkler Kies und Sand lassen die Tiere auch am Tag auf Futtersuche gehen.

Als Fleischfresser nimmt dieser Harnischwels problemlos Tabletten, Flocken-, Frost- und Lebendfutter. Auch wenn adulte Tiere bei entsprechend eingerichteten Aquarien bei Tag zum Futter kommen, sollte im Idealfall erst nach Ausschalten des Lichts gefüttert werden.

Die Geschlechtsreife tritt beim Großen Ozelot Harnischwels erst spät (frühestens nach 1,5 Jahren) ein; die Zucht erfordert deshalb Geduld und wirkliches Interesse des Halters. Der Hypancistrus sp. L400 ist ein Höhlenbrüter, bei dem das Männchen die Brutpflege übernimmt. Das Männchen verlässt die Bruthöhle erst, wenn auch die Jungtiere ausschwimmen. Diese nehmen dann problemlos frisch geschlüpfte Artemia, fein zerriebenes Flockenfutter bzw. Tabletten.

Ein Steckbrief mit wichtigen Angaben zur Haltung, zu Wasserwerten, Ernährung und Zucht findet sich in der Fishothek auf my-fish.org. vg