Welpenschultagung mit Christina Sigrist__Kind(er) und Hund(e) – für ein harmonisches Miteinander

      Unter dem Motto „Train the Trainer“ fand Ende Januar die Fressnapf-Welpenschultagung  für Hundetrainer in Salzburg statt. Die renommierte Schweizer Tierärztin Dr. Christina Sigrist, international anerkannte Expertin für Verhaltensfragen bei Hunden und Trainerausbilderin, konnte für das Seminar gewonnen werden.    

Insgesamt besuchten über 250 Hundetrainer die Veranstaltung in Salzburg und Altlengbach. „Nachdem immer mehr Familien Hunden aus dem Tierschutz ein neues Zuhause geben oder ein Baby zu dem Familienhund dazukommt, ist es wichtig, die Eltern auf diese Aufgabe richtig vorzubereiten. Die Fressnapf-WelpenschultrainerInnen haben hier eine Schlüsselfunktion als Bindeglied zwischen Tier und Mensch und sorgen für ein harmonisches Miteinander“, so Hermann K. Aigner, Geschäftsführer Fressnapf Österreich.   

Dr. Christina Sigrist informierte ausführlich darüber, wie wichtig eine seriöse Beratung hundehaltender Eltern ist. Im Seminar wurde herausgearbeitet, dass eine ehrliche und fundierte Information, Aufklärung und Anleitung von Eltern, Großeltern, Erziehern, Kinder-Betreuenden, Lehrpersonen und Hundehaltenden sehr wichtig ist. „Die Hundehalter müssen sich im Klaren sein, dass es keine pauschalbetrachtet kindergeeigneten oder schlecht geeigneten Hunderassen gibt“, weiters ist bei der Auswahl des Familienhundes zu beachten, „dass Welpen oder Junghunde in einem sicheren, sozial kompetenten Umfeld mit mehreren Geschwistern aufwachsen“ stellt Sigrist fest. Bei erwachsenen oder älteren Hunden sind eher deren Persönlichkeitsmerkmale und deren Lebensbiographie ausschlaggebend. „Perfekt ist, wenn der Hund psychisch stabil und ausgeglichen ist, sich gesellig, zutraulich, freundlich, sicher gebunden und offen für Neues zeigt“ sagte Dr. Christina Sigrist.     

Wie sieht eine harmonische Kind-Hund-Beziehung aus? 

Eine harmonische Beziehung zwischen Kind und Hund sieht grundsätzlich nicht anders aus als eine harmonische Partnerschaft zwischen Zweibeinern. Eine harmonische, ausgeglichene und als sicher empfundene Beziehung erkennt man daran, dass Interaktionen gegenseitig gewollt und initiiert werden, adäquat und nicht einseitig verlaufen. Beide Parteien haben Rechte; sowohl der Hund, wie auch das Kind können und dürfen sich selbstwirksam zurückziehen. Das Kind und der Hund pflegen einen freundlichen und im Sinne von Stimmungsübertragung auch einfühlsamen, rücksichts- und respektvollen, angepassten Umgang miteinander. Dieser ist geprägt von einem gegenseitigen Vertrauen. Es werden gemeinsame Interessen verfolgt beziehungsweise das gemeinsame Erleben, das Miteinander gepflegt. Im Spiel herrscht keine übertriebene Aufgeregtheit, weder Nervosität noch Anspannung, die Rollen wechseln ständig. Gewinnen, Erobern, Recht haben oder Recht bekommen ist kein Thema, umso mehr jedoch Fairness, Ehrlichkeit und Offenheit. Eine harmonische Hund-Kind-Beziehung heißt aber unbedingt auch, dass Kinder Kinder und Hunde Hunde sein dürfen und sich auch gegenseitig so wahrnehmen sollten. Vermenschlichung wie Verhundlichung durch das Betreuer-Umfeld ist tunlichst zu vermeiden.