Artikelarchiv

Gefieder-Check: Das verrät das Vogelkleid über die Gesundheit

Ein buntes Gefieder ist eine Freude für jeden Vogelfreund. Unabhängig von den schönen Farben lohnt es sich, das Federkleid von Vögeln regelmäßig genauer zu betrachten. Es verrät einiges über den Gesundheitszustand des Vogels.

von Dr. Regine Rottmayer

Das intakte Gefieder ist nicht nur wichtig als Schutz gegen Wärme, Kälte und Sonne und zum Fliegen. Talg und Federpuder schützen die Vogelhaut vor Feuchtigkeit und halten das Tier flugfähig. Talg ist das Sekret aus der Bürzeldrüse und aus weiteren Hautdrüsen, das der Vogel bei der Gefiederpflege über den ganzen Körper verteilt. Federpuder entsteht aus zerfallenden Federn und Hautschuppen. Manche Papageien produzieren extra Federn, aus welchen der Federpuder entsteht.

Schädigungen von Federn können entstehen, wenn der Vogel beim Klettern oder Fliegen in seinem Vogelheim regelmäßig beispielsweise mit den Schwanzfedern anstößt. Dann gilt es, herauszufinden, woher die Schäden kommen und wie sie vermieden werden können. Möglicherweise reicht es bereits, Sitzstangen oder einen Futternapf an einer anderen, günstigeren Stelle anzubringen.

Ursachen für kahle Stellen im Gefieder

Kahle Stellen am Kopf der Tiere können durch Partnertiere verursacht werden – während der Balz ist das bis zu einem gewissen Grad normal. Sie können aber auch Hinweise auf Hormonstörungen bei einem Tier sein.

Kahle Stellen an Bereichen, die der Vogel selbst erreichen kann, wie etwa Brust und Bauch, treten oft bei Tieren auf, die sich selbst rupfen. Ist dies tatsächlich der Fall, gilt es, sehr intensive Ursachenforschung zu betreiben und möglichst schnell eine passende Therapie zu beginnen. Ein klassischer Auslöser für das Rupfen sind Fehler in der Haltungsumgebung der Tiere, bei sehr vielen Arten etwa das Fehlen eines Partners.

Da auch einige Virusinfektionen sich durch Federverlust äußern, sollten betroffene Vögel für eine genaue Diagnose und gezielte Behandlungsmaßnahmen unbedingt einem Tierarzt vorgestellt werden.

Querstreifen auf den Deckfedern

Querstreifen auf den Deckfedern werden als Stresslinien bezeichnet und können Hinweise auf Wachstumsstörungen sein. Welche Ursache dahinter steckt, bedarf ebenfalls einer eingehenden Untersuchung. Neben Ernährungsmängeln kommen auch Infektionskrankheiten als Auslöser in Betracht.

Eher selten kommen Federparasiten vor, die das Gefieder schädigen. Ihre Fraßspuren erkennt man bei genauem Hinsehen mit bloßem Auge. Die Parasiten selbst erkennt man möglicherweise mit einer Lupe.

Kurz und gut: Das gepflegte und gesunde Vogelkleid soll glänzend, glatt und dicht erscheinen. Außerdem darf der Vogel keinen Juckreiz haben. Ständiges Schütteln, Aufplustern und übermäßiges Kratzen sowie Picken im Gefieder sind Anzeichen, dass etwas nicht stimmt. Da die Ursachen hierfür sehr vielfältig sind, ist der Tierarzt hier der richtige Ansprechpartner.