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Pfoten weg vom Weihnachtsgebäck: Schokolade schadet Hunden

Weihnachtsgebäck, Schokolade und Bonbons – für Herrchen und Frauchen gehören diese Leckereien in der Weihnachtszeit dazu, für Hunde und Katzen hingegen heißt es unbedingt: Pfoten weg von Süßigkeiten. Denn Schokolade & Co. ist gefährlich für die Vierbeiner.

von Dr. Fabian von Manteuffel

Der Wirkstoff Theobromin in der Schokolade ist giftig für unsere Hunde. Sie reagieren sehr empfindlich darauf. Eine Dosis von 150 bis 300 mg Theobromin pro Kilo Körpergewicht kann tödlich sein.

Je dunkler die Schokolade, desto mehr Theobromin ist enthalten und damit umso gefährlicher für die Tiere. In einer Vollmilchschokolade sind 140 bis 200 mg pro 100g, in 100 g schwarzer Schokolade sind es schon 1370 bis 1580 mg. Besonders gefährlich sind also die dunkle Kochschokolade, Bitterschokolade sowie Kuvertüre für Kuchen und Kekse.

Vor allem kleine Hunde sind gefährdet
Ein 10 kg schwerer Hund müsste 3000mg Theobromin aufnehmen, um sich ernsthaft zu vergiften. Das entspricht etwa 200g Kochschokolade oder 1500g Vollmilchschokolade. Ein 40 Kilo schwerer Hund müsste schon 800g Bitterschokolade fressen oder 6000g Vollmilchschokolade, um seine Gesundheit in Gefahr zu bringen.

Es ist schon unwahrscheinlich, dass ein Hund so viel Schokolade zu sich nimmt, dass es lebensbedrohlich wird, aber schon geringere Mengen können Vergiftungserscheinungen beim Tier hervorrufen. Das bedeutet also: Naschwerk immer außer Reichweite des Vierbeiners stellen, damit er nicht in die Versuchung kommt überhaupt davon zu probieren.  Das gilt insbesondere für kleine Hunde, die eher gefährdet sind, weil sie mit ihrem geringeren Körpergewicht nicht so viel zuzusetzen haben.

Hund muss erbrechen
Hat der Hund nun doch von der Schokolade gefressen, hilft nur eins: Erbrechen lassen. Grundsätzlich gilt bei Vergiftungen aller Art:  „Was nicht mehr im Körper ist, kann keinen Schaden mehr anrichten.“

Besteht der Verdacht, dass der Hund sich vergiftet haben könnte, müssen Hundebesitzer sofort zum Tierarzt – möglichst innerhalb von einer halben Stunde – und den Vierbeiner erbrechen lassen!

Süßungsmittel Xylit führt zu Unterzuckerung
Neben Schokolade sind Weintrauben, und damit auch Rosinen, ungesund für den Hund. Im schlimmsten Fall kann das sogar zu Nierenversagen führen.

Verschluckt das Tier mal eine Weintraube, ist das noch nicht besorgniserregend. Aber bei einer Handvoll Rosinen oder Trauben ist die Gesundheit in Gefahr und der Hunde sollte unbedingt erbrechen. 

Im Weihnachtsgebäck, Kaugummis und Bonbons sowie Softdrinks wird zunehmend das Süßungsmittel Xylit, oder Xylitol verwendet. Xylit ist ein Zuckeraustauschstoff, der 40 Prozent weniger Kalorien enthält als Zucker. Beim Hund führt Xylit zu einer starken Insulinausschüttung und anschließender Unterzuckerung. Kaugummis etwa enthalten ca. 300mg Xylit. 

Ein 4 Kilo leichter Chihuahua würde durch den Genuss eines Kaugummis, der mit Xylit gesüßt ist, also schon unterzuckern.  Ab 50mg Xylit pro Kilo Körpergewicht, das der Hund aufgenommen hat, sollte man dem betroffenen Hunden Zucker, oder besser Honig, zuführen. In jedem Fall gilt: Hat der Hund aus Versehen von Süßigkeiten genascht, muss er zum Tierarzt.