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ZZF fordert in der Corona-Krise: Heimtierpflege muss eindeutig eingestuft werden

Als Wirtschaftsverband der deutschen Heimtierbranche hat der ZZF alle Länderministerien dazu aufgefordert, auch die Heimtierpfleger in der Liste kritischer Infrastrukturen zu berücksichtigen. Im Hundesalon geht es um eine Dienstleistung, die dem Wohlergehen und der Gesundheitsprophylaxe des Hundes dient.

Als Wirtschaftsverband der deutschen Heimtierbranche hat der ZZF alle Länderministerien dazu aufgefordert, auch die Heimtierpfleger in der Liste kritischer Infrastrukturen zu berücksichtigen. Im Hundesalon geht es um eine Dienstleistung, die dem Wohlergehen und der Gesundheitsprophylaxe des Hundes dient.

Die Pflege von bestimmten Hunderassen ist eine Notwendigkeit. Ein Großteil der Hunderassen, die regelmäßig den Hundesalon besuchen, hat ein stetig wachsendes Fell am ganzen Körper. Wenn die Tiere nicht regelmäßig fachgerecht gepflegt werden, verfilzen die Felle, Hautkrankheiten entstehen, Parasiten vermehren sich, gerade bei steigenden Temperaturen. Tierhalter sind mit der Fellpflege häufig überfordert. Sie sind jedoch gemäß des deutschen Tierschutzgesetzes dazu verpflichtet, die ihnen anvertrauten Tiere "ihren Bedürfnissen entsprechend" zu versorgen. Außerdem werden in den Salons spezielle Futtermittel für Hunde und Katzen angeboten. Einige Bundesländer ordnen die Hundesalons den Freizeitaktivitäten zu oder es wird behauptet, die Dienstleistungen von "Tierfrisiersalons" sei keine Grundversorgung von Haustieren! Da die Heimtierpfleger nicht einwandfrei als Grundversorgung von Heimtieren deklariert sind, ordnen Kommunen in der Folge an, dass sie ihre Tätigkeit nicht mehr ausüben dürfen (und zählen sie bei den Humanfriseuren mit auf). Da nicht abzuschätzen ist, ob sich die Situation in Deutschland zeitnah beruhigt, sollte es den Hundefriseuren deutschlandweit unter Hygieneauflagen erlaubt sein, weiterhin zu arbeiten und Härtefälle zu behandeln. Anderenfalls ist mit einem Pflegestau und damit einer Tierwohlgefährdung zu rechnen!

Heimtierpfleger haben keinen Kundenkontakt!

Hinsichtlich der Schutzmaßnahmen orientieren sich die Heimtierpfleger derzeit an den Empfehlungen für Kleintierpraxen des Bundesverbands Praktizierender Tierärzte. In der Regel arbeitet ein professioneller Hundefriseur ausschließlich alleine mit und an dem Tier. Die Hunde werden dem Heimtierpfleger vor der Salontür (in einer "Schleuse") übergeben und nach der Behandlung wieder abgeholt. Kunden betreten somit den Arbeitsbereich nicht. Auch ein Hol- und Bring-Service ist machbar. Reinigung und Desinfektion von Arbeitsmaterial sind ohnehin selbstverständlich. Durch das unmittelbare Baden des Hundes mit Shampoo wird - wie beim allgemein empfohlenen Händewaschen - das Coronavirus unschädlich gemacht.

Es sollte jedem Unternehmer obliegen zu entscheiden, ob er in dieser Krise seinen Salonbetrieb fortführt oder nur für Härte- bzw. Notfälle zur Verfügung steht. Auf keinen Fall darf er durch diese Entscheidung sein Anrecht auf Soforthilfemaßnahmen verlieren. Aufgrund der Verunsicherung und der finanziellen Lage der Bevölkerung wird es selbst bei Fortführung der Tätigkeit zu deutlichen Umsatzeinbußen kommen. Der Großteil der Hundesalons in Deutschland sind Einzelunternehmen. Um auch zukünftig die Existenz der Hundesalons und damit die Gesundheit der Hunde zu gewährleisten, müssen sämtliche für Solounternehmer vorgesehene Corona-Soforthilfe-Maßnahmen auch bei nicht behördlicher Betriebsschließung zugänglich sein.

In einer nie da gewesenen weltweiten Krise, die nur durch soziale Distanz in den Griff zu bekommen ist, ist der Stellenwert von Heimtieren höher denn je. Das Ausmaß der seelischen Auswirkungen der Sanktionen auf die Gesellschaft ist noch nicht absehbar. In dieser Zeit leisten Hundesalons einen wichtigen Beitrag für das Gemeinwohl.

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