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Der Katze die Angst vor dem Tierarzt nehmen

Ohne jede Frage ist der Tierarzt für Katzen der kompetente Helfer bei Unfällen und Krankheiten. Trotzdem werden viele Katzen geradezu hysterisch, wenn sie in den Transportbehälter gesteckt werden, um zum Doktor zu fahren. Dort lassen sie sich kaum anfassen, beißen, kratzen und geraten in einen gefährlichen Erregungszustand. Deshalb fürchten sich viele Halter, selbst unbedingt notwendige Behandlungen vornehmen zu lassen.

Muss das sein? Was ist der Grund für diese unberechtigten Ängste - schließlich wird den Katzen doch geholfen? Diese Abneigung hat mehrere Gründe. Zunächst einmal hat die Katze aus früheren Erfahrungen gelernt: Wenn es in den Transportkorb geht, geschieht mit mir etwas Unangenehmes. Beim Tierarzt erinnert sie schon der Geruch daran: Jetzt werde ich gleich festgehalten und wahrscheinlich schmerzhaft gepiekst. Und all das verstärkt sich noch durch die Angst des Halters, die sensible Katzen deutlich spüren.

Wie lässt sich das vermeiden, wie kann man den schädlichen und quälerischen Stress vermeiden oder zumindest mindern?

Viele Tiergärten machen es vor. Beispielsweise lassen sich die geschmeidigen und bissigen Seelöwen bei erforderlichen ärztlichen Maßnahmen nur sehr schwer bändigen. Deshalb werden Behandlungen regelmäßig trainiert. Auf Kommando kommen die Tiere aus dem Wasser, sie wissen, was nun geschieht. Unter ständigem guten Zureden und mit Belohnungshappen bekommen sie harmlose Augentropfen eingeträufelt, werden die Ohren inspiziert, Blut-, Kot- und Urinproben entnommen. All das völlig angstfrei, es ist für sie ein Spiel.

Den Tierarztbesuch trainieren

Ebenso kann man bei Katzen den Tierarztbesuch trainieren. Der Transportkorb soll für sie nur angenehme Gefühle wecken. Man lockt sie hinein, trägt sie darin eine Weile herum und dann gibt es einen Leckerbissen oder ein entspanntes Spiel. Regelmäßig werden die Katzen auf einen glatten (!) Tisch gesetzt und man schaut ihnen in die Öhrchen, dreht sie auch auf den Rücken und misst vielleicht sogar die Temperatur im Darm. Auf diese Weise lernt die Katze tierärztliche Manipulationen kennen und hat davor keine Angst mehr. Einige Halter gehen mit ihren gesunden Katzen sogar in eine tierärztliche Praxis, damit sie dort die fremden Gerüche und Geräusche kennen lernen.

Doch gilt es noch einen ganz wichtigen Grund für die Angst der Katze: Die Angst des Besitzers! Mehr oder weniger unbewusst fürchtet sich der Halter vor dem Tierarztbesuch "Was wird dort wohl mit meiner geliebten Mieze geschehen?" Diese Furcht überträgt sich auf die Katze, die natürlich ebenfalls nervös und ängstlich wird. Mit aller Kraft muss sich der Besitzer klarmachen, dass der Tierarzt kein Quälgeist ist, sondern der Katze kompetent helfen wird! Nur dann können Katze und Besitzer ruhig und entspannt zum Tierarzt aufbrechen!