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Flohbefall: Behandlung bei Hunden und Katzen

Flöhe im Fell von Katzen und Huden sind unschön, aber kein Drama. Mit dem richtigen Medikament, lassen sie sich sicher bekämpfen.

Es löst zuweilen Entsetzen und Scham aus, wenn Tierhalter auf ihren Katzen oder Hunden plötzlich wegspringende Plagegeister entdecken. Diagnose: Flöhe. Als erschrockener Halter wundert man sich: Wie kommen die Flöhe bloß auf mein gepflegtes Tier?

von Dr. Rolf Spangenberg

Wo hat sich Hund oder Katze die Parasiten eingefangen? Könnten die Flöhe auch auf mich und meine Familie übergehen? Und vor allem, was soll man nun machen, um sie wieder los zu werden? Diese Fragen beschäftigen den besorgten Heimtierhalter.

Doch zunächst einmal ist in jedem Falle ruhige Überlegung angesagt. Und keine Sorge: Ein Flohbefall ist kein Zeichen von Verwahrlosung – das wäre allenfalls bei Läusen oder Räudemilben zu vermuten. Bei jedem Kontakt mit anderen Tieren, beim Spielen, dem gemeinsamen Ruhen oder beim Besuch bei einem anderen Tierhalter kann ein Floh überspringen und es sich in dem fremden Fell gemütlich machen. Deshalb hat wohl schon jeder Hunde- oder Katzenfreund einmal bei seinem Tier einen Floh entdeckt. Kein Drama!

Die Plage wieder los werden

Flöhe sind – im Gegensatz zu Läusen oder Milben - nicht an eine bestimmte Tierart gebunden. Sie tummeln sich auf Hunden, Katzen, verschmähen auch andere warmblütige Lebewesen nicht und können daher ebenfalls auf Menschen übergehen. Doch was ist die praktisch unbehaarte, ständig von Wassergüssen bedrohte menschliche Haut schon gegen ein kuscheliges Tierfell? Wenn er die Gelegenheit dazu hat, wird ein Floh sich schnell wieder in das Fell eines anderen Säugetieres flüchten. Die Gefahr ist also nicht zu leugnen, jedoch als gering zu bezeichnen.

Doch nun die Frage, wie man die Plage wieder los wird? Dabei kommt es bei der Fülle der Möglichkeiten auf persönliche Vorlieben an. Sie einzeln, etwa mit Hilfe eines Klebestreifens, von dem Fell abzusammeln, ist nicht nur mühselig, sondern auch wenig effektiv. Völlig wirkungslos ist es, wenn man etwa Knoblauch verfüttert. Damit verschreckt man keinen Floh. Ebenso wirkungslos sind Ultraschallgeräte oder irgendwelche Mineralien, wie Bernstein oder Quarz. Bitte ersparen Sie dem Hund oder der Katze Vollbäder mit geheimnisvollen Zusätzen.

Medikamente töten Flöhe sicher ab

Wirkungsvoll sind tatsächlich modernere Mittel, die die Tiere gut vertragen und die Flöhe sicher abtöten. Es gibt Sprays, Halsbänder, Tabletten, oder Medikamente zum Auftropfen in den Nacken (Spot-on). Bitte darauf achten: Katzen nur Katzenpräparate geben! Was sich am besten eignet, weiß der Haustierarzt. Er muss ohnehin ein Rezept schreiben oder Ihnen das Mittel direkt geben. Normalerweise sind die Flöhe nach der Anwendung verschwunden. Doch folgt häufig eine böse Überraschung: Nach einiger Zeit – Tage oder Wochen – findet man wieder Flöhe. Eine Neuinfektion?

Nein! Denn nur etwa 10 Prozent der Flöhe leben auf dem Tier selbst, rund 90 Prozent ihrer Entwicklungsstadien befinden sich auf dem Boden. Die Weibchen lassen fast ununterbrochen Eier auf den Boden rieseln. Daraus entwickeln sich erst Larven, dann Puppen und schließlich wieder springlebendige Flöhe. Je nach Umgebungstemperatur kann diese Entwicklung Tage oder Wochen, auch länger, dauern.

Um das zu vermeiden, müssen auch die Entwicklungsstadien auf dem Boden bekämpft werden. Das kann man mit dem Staubsauger (Fugendüse) versuchen oder spezielle Sprays verwenden. Es gibt auch Flohpräparate, die man eingibt und die nicht nur die Flöhe, sondern auch ihre Entwicklungsstadien töten.

Flohbefall ist also häufig und kein Drama, sollte aber unbedingt wirksam bekämpft werden.