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Katzenerziehung braucht Geduld

Katzen sind ebenso klug wie Hunde und sie begreifen schnell, was man von ihnen erwartet, aber sie haben auch ihren eigenen Kopf. Will man dem Stubentiger beibringen, nicht auf den Tisch zu springen, oder sich von der Vase fernzuhalten, ist Geduld gefragt. Ein paar wirkungsvolle Tipps gibt es.
Die Dressur und Erziehung von Katzen ist relativ einfach - wenn es sich um Löwen oder Tiger handelt. Geht man auf sie zu, so weichen sie (meistens) zurück; stoßen sie dabei auf ein Hindernis, so gehen sie wieder vor. Auf diese Weise kann man sie in der Manege bequem dirigieren. Doch bei Hauskatzen ist es ganz anders. Zwar sind sie ebenso klug wie Hunde und begreifen schnell, was man von ihnen erwartet. Doch der Ausführung der menschlichen Anweisung stehen zwei Tatsachen gegenüber: Zum einen sehen sie im Menschen ein tölpelhaftes Geschöpf, nicht einmal in der Lage, eine flinke Maus zu fangen. Weshalb sollte man also dessen Befehle befolgen? Zum anderen fragen sie sich jedes Mal, ob es überhaupt sinnvoll ist, etwa auf den Stuhl zu springen oder auf Kommando zu kommen. Weshalb nicht auf den verführerisch duftenden Frühstückstisch hüpfen oder in den Blumentöpfen graben?
Wer also Katzen erziehen möchte oder sie gar dressieren will, muss neben einer gewissen Geduld auch viel Einfühlungsvermögen besitzen. Er kann darauf bauen, dass die Katzen bald verstehen, was er von ihnen will und ihrem Menschen wohlwollend gegenüberstehen, der für sie immerhin geschickt die leckeren Futterdöschen öffnet und warme Eckchen einrichtet.
Mit Geduld und Liebe Regeln durchsetzen
In der Wohnung gibt es gewisse Tabuzonen, die von Katzen nicht betreten werden dürfen. Dazu gehört beispielsweise der Esstisch, das Blumenfenster, Regale mit Kunstgegenständen und anderes mehr. Man zeigt ihnen diese Zonen, spricht mit scharfer Stimme Verbote aus und hindert sie am Hinaufspringen. Haben sie es doch getan, so scheucht man Katzen mit schriller Stimme weg. Sehr wirkungsvoll ist das Anspritzen mit einer Wasserpistole aus dem Hinterhalt. Bald wird die Katze mürrisch begreifen, dass ihre Anwesenheit hier nicht erwünscht ist.
Wird das Futter gereicht, so lockt man sie mit dem immer gleichen Ruf an. Das kann auch ein Händeklatschen oder Ähnliches sein. Mit diesem Signal kann auch versucht werden, sie im Freien anzulocken. Bitte immer eine Streicheleinheit oder ein Leckerli parat haben.
Weitergehende Dressuren sind selten und bleiben meist Profis vorbehalten. In Europa gab es zwei oder drei Varieté- bzw. Zirkusdressuren mit Hauskatzen. Das geschah immer mit viel Liebe und Einfühlungsvermögen, nie mit Gewalt oder schroffen Kommandos.
Fazit: Unsere Samtpfoten begreifen schnell, was man von ihnen erwartet und was nun einmal für sie verboten ist. Doch müssen sie zart darauf hingewiesen werden, dass diese für sie zuweilen unverständlichen Regeln der Preis für ein warmes Heim und leckeres Futter in der menschlichen Wohnung sind!
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