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Auch Tierbedarf schrumpft__E-Commerce auf Talfahrt

Foto: Hannes Edinger/Pixabay

Die geringere Ausgabenbereitschaft der Verbraucher hat sich im Jahr 2023 erneut in deutlich gesunkenen Gesamtumsätzen im deutschen E-Commerce widergespiegelt. Auch das Online-Geschäft mit Tierbedarf litt unter dem Trend, wenngleich viel weniger als andere Sparten.

Der Brutto-Umsatz mit Waren im E-Commerce fiel in Deutschland 2023 auf 79,7 Milliarden Euro. Wie der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (BEVH)  mitteilt, bedeutet das einen Rückgang um 11,8 Prozent – ein erstmalig zweistelliger Prozentwert. Der Anteil des E-Commerce mit Waren am gesamten Einzelhandel im engeren Sinn – inklusive Lebensmittel, aber ohne Apotheken-Umsätze – sei im vergangenen Jahr auf 10,2 Prozent zurückgegangen. Ein Jahr zuvor habe er noch bei 11,8 Prozent gelegen.

„Wir erwarten, dass die Talsohle im deutschen E-Commerce im Laufe des Jahres erreicht wird“, sagt BEVH-Präsident Gero Furchheim. Im vergangenen Jahr habe sich ausgewirkt, dass die Konsumenten besonders in jenen Warengruppen gespart hatten, in denen der Online-Handel stark ist, wie in den Bereichen Bekleidung und Unterhaltung.

Schmuck und Autozubehör schrumpfen deutlich

Neben diesen beiden Segmenten verzeichneten die Segmente Schmuck mit einem Minus von 15,4 Prozent und Autozubehör mit einem Minus von 13,9 Prozent deutliche Umsatzrückgänge. Mit einem Minus von 4,2 Prozent hat es den Online-Handel mit Tierbedarf von allen Bereichen am wenigsten getroffen. Hier schrumpfte der E-Commerce-Umsatz von rund 1,9 Milliarden auf rund 1,8 Milliarden Euro.

Die Aktivität der Kundinnen und Kunden im Onlinehandel kühlte laut BEVH 2023 Jahr weiter ab. Der Anteil regelmäßig aktiver Onlinekunden, die innerhalb der letzten sieben Tage eingekauft haben, fiel auf nur noch 34,3 Prozent. Das sei deutlich weniger als im Jahr 2019, als der Anteil im Jahresmittel noch rund 40 Prozent erreichte, und weiter unter dem Durchschnitt der vergangenen vier Jahre.

Bestellfrequenz steigt langsam

„Vorsichtige Anzeichen der Besserung“ zeige allerdings die Bestellfrequenz pro Kunde, erkennbar am Anteil der Mehrfachbesteller, die mehr als einen Kauf innerhalb der letzten sieben Tagen tätigen, so der BEVH. Der Wert stürzte seit dem 1. Quartal 2022 zunächst um rund zehn Prozentpunkte ab, hält sich seitdem wieder stabil und bewegt sich seit drei Quartalen leicht aufwärts auf aktuell 35,9 Prozent.

Neben der angespannten wirtschaftlichen Lage und unsicheren Zukunftserwartungen vieler Haushalte blieben insbesondere die politischen Rahmenbedingungen für den Onlinehandel herausfordernd, so der Verband.