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Grüne Woche 2024__Erfolgreich trotz Bahnstreik

Foto: Messe Berlin

Rund 275.000 Besucher sind zur Grünen Woche 2024 gekommen. Zehn Tage lang war das Berliner Messegelände Dialogplattform für Politik und Branche.

Die internationale Leitmesse für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau stand dieses Jahr unter dem Eindruck der nationalen Bauernproteste. Bundeskanzler Olaf Scholz, acht Bundesministerinnen und -minister und zahlreiche Politikerinnen und Politiker nutzten die Chance, auf der Grünen Woche in direkten Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern aus Landwirtschaft und Ernährung zu kommen.

Im Fokus standen weiterhin internationale Ernährungssicherheit, die Zukunft der Landwirtschaft, kulinarische Trends und nachhaltige Innovationen. Insgesamt kamen rund 275.000 Messegäste zur Grünen Woche in Berlin. Damit verzeichnet die Messe trotz Bahnstreik nur einen leichten Besucherrückgang gegenüber 2023, als rund 300.000 Gäste auf das Messegelände kamen.

Grüne Woche als Wirtschaftstreiber

Die Messegäste zeigten reges Kaufinteresse. Pro Kopf gaben sie über 150 Euro auf der Grünen Woche aus. Dies bedeutet einen Anstieg im Vergleich zur letzten Veranstaltung 2023. Über 1.000 Reisebusse aus dem Bundesgebiet steuerten die Grüne Woche an. Auch die Stadt Berlin profitiert von den zusätzlichen Einnahmen durch Tagesgäste – insbesondere in den Branchen Hotellerie, Gastronomie und Handel.

Premiere für Agrarministerkonferenz

Unter dem Leitthema „Gemeinsam für eine Welt ohne Hunger“ fand das 16. Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) im Citycube Berlin statt. Etwa 2.000 internationale Vertreter aus Politik und Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft nahmen vom 17. bis 20. Januar teil und diskutierten zusammen über innovative Projekte und Lösungsansätze.

Politischer Höhepunkt des GFFA war die 16. Berliner Agrarministerkonferenz, bei der sich Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir mit Amtskolleginnen und -kollegen aus rund 65 Staaten sowie Vertreterinnen und Vertretern von mehr als zehn internationalen Organisationen beriet. In ihrem Abschlusskommuniqué verpflichteten sich die Agrarministerinnen und -minister, die dringend benötigte Transformation hin zu widerstandsfähigeren und nachhaltigeren Agrar- und Ernährungssystemen voranzutreiben.

„Das Interesse von Verbrauchern und Politik an Lebensmitteln aus Deutschland ist ungebrochen groß“, sagt Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der deutschen Ernährungsindustrie. „Auf der Grünen Woche konnten sie alle Stufen der Produktion kennenlernen und sich selbst von der großen Vielfalt und der hohen Qualität des Angebots überzeugen. Die Messe zeigt auch: Die Empfehlungen aus der Ernährungsstrategie der Bundesregierung oder dem Bürgerrat Ernährung sind in weiten Teilen bereits gelebte Praxis.“

Start für Ausbildungshalle „Young Generation Hub“

15.000 Schüler machten das Messegelände zur größten Schulklasse Deutschlands. Im Rahmen des Schulprogramms „Young Generation“ konnten sie sich in speziellen Lehrangeboten über aktuelle Themen rund um Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau informieren. Viel Staub und Lärm erwartete die Teenager bei der erfolgreichen Premiere der neuen Ausbildungshalle „Young Generation Hub“. Zahlreiche Aussteller hatten einen praxisnahen Mitmachparcours für 90 Ausbildungsberufe vorbereitet.

Zwei Fachpreise prämierten auf der Grünen Woche innovative Leistungen im Agrar- und Ernährungsbereich. Im Rahmen der Startup-Days präsentierten zehn junge Unternehmen zukunftsträchtige Produkte und Geschäftsideen aus Agrartechnologie und Foodbranche. Den Sieg trug „Vanozza“ mit veganem Käse davon. Der Nachwuchspreis ging an „Hivesound“ mit einem KI-gesteuerten Überwachungssystem für Bienenstöcke.

Die 89. Grüne Woche soll vom 17. bis 26. Januar 2025 auf dem Berliner Messegelände stattfinden. Veranstaltet wird sie von der Messe Berlin. Ideelle Träger sind der Deutsche Bauernverband (DBV) sowie die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE).