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Das perfekte Katzen-Örtchen

Eines der häufigsten Anliegen im Umgang mit Katzen ist das Thema "Unsauberkeit": die Katze pinkelt überall hin, nur nicht in ihre Toilette, obwohl Tierhalter das stille Örtchen doch mit großer Sorgfalt ausgewählt haben. Oftmals wird den Tieren dann unterstellt, sie würden "absichtlich" oder "aus Trotz" oder "aus Protest" neben das Klo machen. Doch in den meisten Fällen sind es Kleinigkeiten, die den Tieren den Gang aufs Örtchen verleiden – welche sind das und wie lassen sie sich verändern?

von Dr. Regine Rottmayer

Wie bei vielen anderen Verhaltensweisen lernen die Jungtiere von der Mutter auch, ein Katzenklo zu benutzen. Grundsätzlich wollen Katzen einen geeigneten Untergrund. Weich, saugfähig und scharr-fähig sollte die Einstreu sein. Am ehesten sand- oder erdartig sollte es also sein.

Katzen setzen Kot und Urin normalerweise niemals gemeinsam, sondern immer an unterschiedlichen Stellen ab. Dies erklärt, weshalb immer mehrere Klos in einem Katzenhaushalt vorhanden sein sollten.

Katzenklo mit Ausblick

Die Regel lautet, dass immer ein Klo mehr vorhanden sein soll, als Katzen da sind.Ein Katzenklo sollte - aus Sicht der Katze - auf jeden Fall an einem ruhigen und geschützten Platz, der dennoch einen guten Ausblick in die Umgebung bietet, stehen. Das klingt für den Katzenbesitzer erst einmal seltsam, doch für die Tiere ist das ausgesprochen wichtig: Wer liebt schon Überraschungen auf dem stillen Örtchen?

Je länger sich die Katze Zeit für den Toilettengang lässt, desto angenehmer empfindet sie das Örtchen vermutlich. Wenn eine Katze also nur äußerst ungern die Toilette aufsucht und dabei einen gehetzten oder gestressten Eindruck macht, oder wenn sie die Toilette total vermeidet, sollte man über folgende Dinge nachdenken:

  • Ist die Toilette zu klein? Die Katze sollte sich bequem(!) darin umdrehen können. Eine Klappe als Toiletteneingang beengt den Bewegungsraum zusätzlich

  • Ist die Toilette zu unübersichtlich? Viele Stubentiger schätzen den freien Blick in die Umgebung während des Toilettengangs. Ein Dach bzw. eine Abdeckung ist zwar gut gemeint, ist hierbei aber hinderlich. Des Weiteren sind die Tiere sehr geruchsempfindlich. Auch deshalb ist eine offene Katzentoilette ratsam, in der sich unangenehme Gerüche nicht sammeln können.

  • Sind genügend Toiletten vorhanden? Eine mehr als die Anzahl der Katzen sollte es schon sein. Und diese müssen an unterschiedlichen Orten stehen - direkt nebeneinander gilt nicht.

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  • Ist die Katzenstreu Grund für die Abneigung? Wie oben beschrieben, sollte sich die Streu vorzugsweise sandähnlich anfühlen und zum erfolgreichen Scharren mindestens fünf Zentimeter hoch eingestreut sein. Einige Katzen reagieren empfindlich auf besondere Gerüche, daher sollte die Streu dann geruchsneutral sein und auf parfümierte Zusätze verzichten.
  • Ist die Toilette nicht sauber genug? Der Mensch ist selbstverständlich gefragt, die Katzentoilette täglich von Kot und Urin zu reinigen. Bei einer Komplettreinigung sollten nur milde Reinigungsmittel verwendet werden, die keine scharfen Gerüche hinterlassen, die die Tiere stören könnten.
  • Umfassende Informationen zu verschiedenen Modellen von Katzentoiletten sowie zu den Eigenschaften unterschiedlicher Katzenstreus erhalten Tierbesitzer in jedem Zoofachgeschäft.

Nichtsdestotrotz gibt es auch medizinische Gründe für die "Unsauberkeit" bei Katzen. So sollten Tiere, die plötzlich unsauber werden, ebenso den Tierarzt besuchen wie ältere Tiere, die unsauber werden oder unnatürlich lange auf der Toilette verharren oder während des Kot- oder Urinabsetzens gar leidende Geräusche von sich geben. In diesen Fällen sollten unbedingt organische Gründe für das veränderte Verhalten, wie zum Beispiel Nieren- oder Blasenerkrankungen, ausgeschlossen werden.