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„Exoten“-Gutachten__BMEL-Forschungsprojekt gestartet

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat das angekündigte Forschungsvorhaben zur Haltung von Tieren wildlebender Arten in Auftrag gegeben. 

Ziel dieses Forschungsprojekts unter dem Titel "Haltung exotischer Tiere und Wildtiere in Privathand: Situationsanalyse, Bewertung und Handlungsbedarf insbesondere unter Tierschutzgesichtspunkten " ist es, eventuell über die bestehende Gesetzgebung hinaus zu treffenden Maßnahmen auf eine wissenschaftliche Grundlage zu stellen und ausreichend zu begründen.

Das Forschungsprojekt begann am 1. Oktober 2015 und wird eine Dauer von 18 Monaten haben. Während der Dauer des Forschungsprojektes und auf Grundlage des zum 30. April 2016 vorzulegenden Zwischenberichts wird fortlaufend geprüft werden, ob und welche weiteren Maßnahmen empfehlenswert und begründet sind. Die Durchführung des Forschungsvorhabens wurde in einem gemeinsamen Auftrag an den Lehrstuhl für Tierschutz, Verhaltenskunde, Tierhygiene und Tierhaltung der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München und die Klinik für Vögel und Reptilien der Universität Leipzig vergeben.

Es wurden 4 Arbeitsgruppen gebildet, die von den beiden Universitäten entsprechend ihrer Schwerpunkte in Forschung und Lehre betreut werden.

AG Zier- und Wildvogelhaltung (Uni Leipzig)

AG Amphibien- und Reptilienhaltung (Uni Leipzig)

AG Fische (Uni München)

AG Säugetiere (Uni München)

Neben ausgewiesenen Fachleuten aus den Bereichen Medizin, Veterinärverwaltung, Naturschutz und Tierschutz sollen auch Tierhalter-Verbände in den AG’s mitarbeiten. Regelmäßige Treffen dieser Expertengruppen sollen einen regen Informationsfluss und einen fundierten Meinungsaustausch garantieren.

Um quantitative und qualitative Daten über die Haltung der jeweiligen Tiergruppen in Privathand erheben zu können, werden Angaben der Tierhalterinnen und Tierhalter zur eigenen Tierhaltung und zur eigenen Sachkunde benötigt. Durch einen Abgleich mit den Daten behandelnder Tierärzte sollen Zusammenhänge mit auftretenden haltungsbedingten Krankheiten hergestellt werden. Auch Gründe für fehlerhafte Haltungsbedingungen, wie z. B. eine falsche Selbsteinschätzung der eigenen Sachkunde, könnten so ermittelt werden.

Zurzeit werden verschiedene Erhebungsbögen konzipiert, die u.a. an Halter und Züchter versandt bzw. diesen auf einer im Aufbau befindlichen Internetseite zur Verfügung gestellt werden sollen. Dadurch soll gewährleistet werden, dass auch das auf dem täglichen Umgang mit den jeweiligen Tieren beruhende und durch praktische Erfahrungen erlangte Wissen in die Studie einfließen kann. vg