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Piraterie__Fracht wird teurer

Foto: StockSnap/Pixabay

Die aktuelle Situation im Roten Meer wird voraussichtlich noch Monate andauern. Das prognostiziert die auf Lieferketten spezialisierte Unternehmensberatung Kloepfel Consulting. Etwa ein Drittel der weltweiten Containerfracht wird über den Suezkanal transportiert.

Das Beratungshaus empfiehlt daher deutschen Unternehmen, ihre Logistik- und Lieferketten zu überdenken. Dazu gehöre auch der Aufbau von Lagerbeständen sowie die Sondierung von Alternativlieferanten, deren Lieferwege nicht vom Roten Meer abhängen, heißt es in einer Pressemitteilung.

Aufgrund der gefährlichen Lage im Roten Meer leiteten große Reedereien ihre Schiffe um Afrika herum, was zu einer Verlängerung der Fahrtzeit um bis zu drei Wochen führe. Diese Umleitung habe zu einer erheblichen Erhöhung der Preise für Seefracht geführt. Die Kosten für Containerfracht haben sich laut Kloepfel teilweise mehr als verdoppelt.

Zusätzliche Zuschläge

Reedereien hätten zusätzliche Zuschläge implementiert, wie etwa „War Risk“ oder „Piracy Surcharge“. Auch hätten viele den „Peak Season Surcharge“ wieder eingeführt, eine zusätzliche Gebühr, die von Reedereien oder Frachtunternehmen üblicherweise während der Hochsaison erhoben wird. Bestehende Verträge zu günstigeren Konditionen würden aufgrund der Ausnahmesituation im Roten Meer nicht mehr bestätigt.

Infolge dieser Entwicklungen sei es derzeit unmöglich, feste Preise für Seefracht anzugeben, so das Beratungshaus. Diese Unsicherheit hat weitreichende Auswirkungen auf die globalen Handelsketten. So sei etwa auch ein deutlicher Anstieg im Bereich Luftfracht festzustellen, da unter anderem europäische Kunden gezwungen sind, diesen teuren Weg zusätzlich einzuschlagen, um vertragliche Verpflichtungen erfüllen zu können.

Es sei daher dringend erforderlich, dass die internationale Gemeinschaft zusammenarbeitet, um eine Lösung für die Krise im Roten Meer zu finden. Unternehmen sollten resiliente Lieferketten aufbauen, alternative Transportwege und Häfen prüfen sowie Lieferanten außerhalb des Einflussbereichs des Roten Meeres in Betracht ziehen. Investitionen in Technologien wie Big Data und KI seien erforderlich, um Lieferkettentransparenz zu verbessern und auf Marktveränderungen reagieren zu können.