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Homöopathie bei Tieren

Manche Tierhalter sind mit den Methoden und Medikamenten der Schulmedizin (= Allopathie) nicht zufrieden; sie suchen für ihre Lieblinge nach "sanfter" Medizin und denken dabei vor allem an die Homöopathie. Dagegen ist nichts zu sagen, man hört immer wieder von beachtlichen Erfolgen. Um Misserfolge zu vermeiden, sind aber einige Grundsätze zu beachten.

Es bringt nichts, bewährte homöopathische "Rezepte" weiterzugeben: "Wenn in diesem Fall das Mittel XY geholfen hat, wird es auch bei einer ähnlich gelagerten Krankheit heilen können!" Das mag für ein schulmedizinisch rezeptiertes Antibiotikum gelten, das auch bei einer anderen Infektion gut wirken kann. Doch bei der Homöopathie steht immer eine sorgfältige homöopathische Diagnose - die sich von einer schulmedizinischen Diagnose grundlegend unterscheidet - am Anfang. Der erfahrene Homöopath ermittelt danach das für diesen speziellen Einzelfall vermutlich geeignete Mittel. Bei diesem kommt es auf den Wirkstoff an (etwa Kalzium), die entsprechende Potenzierung (= Verdünnung), beispielsweise D 6 und die Darreichungsform, Tropfen oder Globuli (= Zuckerkügelchen). Demgegenüber besitzt die Dosierung nicht die entscheidende Bedeutung wie in der Schulmedizin - allein schon deswegen, weil man nicht überdosieren kann. Im Regelfall kommt es zu einer Erstverschlimmerung, bis die Heilung einsetzt.

Die homöopathische Behandlung eignet sich in erster Linie für langsam, chronisch verlaufende Krankheitsbilder, weniger für akute Ereignisse. Typische Einsatzgebiete sind beispielsweise der schulmedizinisch nur unzureichend behandelbare chronische Katzenschnupfen, Allergien, bei denen man das Kortison vermeiden will, Virusinfektionen, die ja mit Antibiotika nicht zu behandeln sind, Angstzustände und Verhaltensstörungen. Es ist sehr sinnvoll, zu einem Therapeuten zu gehen, der sowohl schulmedizinisch als auch homöopathisch ausgebildet ist. Nur dann wird man das Beste für sein Tier erwarten können.