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Tagung der Fachgruppe Großhandel und Industrie

Bei der Herbsttagung der Fachgruppe Großhandel und Industrie war das Thema Corona allgegenwärtig. Außerdem war mit Professor Tobias Kollmann einer der einflussreichsten Ökonomen Deutschlands eingeladen. Er referierte über die Digitalisierung der Heimtierbranche.

Bei der Herbsttagung der Fachgruppe Großhandel und Industrie war das Thema Corona allgegenwärtig. Außerdem war mit Professor Tobias Kollmann einer der einflussreichsten Ökonomen Deutschlands eingeladen. Er referierte über die Digitalisierung der Heimtierbranche.

Dass es neben der Pandemie durchaus noch weitere wichtige Themen gibt, bewiesen die Teilnehmer der Tagung am 8. Oktober 2020 im hessischen Niedernhausen. Nachhaltigkeit, Tierschutz und die politische Arbeit für die Branche, die Themen waren vielfältig. Neben den Vertretern aus der Fachgruppe waren auch einige Einzelhändler und Heimtierpfleger gekommen.

Einig war man sich, dass die politische Kommunikation noch wichtiger wird. Die Branchenvertreter möchten aktiv Einfluss nehmen auf die Meinungsbildung zum Themenkomplex Heimtier, Haltung und Tierwohl. Keinesfalls, so der Tenor der Diskussion, will man sich von den Umtrieben einiger Tierschutzorganisationen treiben lassen. Vielmehr müsse es darum gehen, gemeinschaftlich eigene Vorschläge zu erarbeiten, um die Bedingungen der Haltung im Sinne des Tierwohles mitzugestalten.

Die Corona-Pandemie hat auch die Heimtierbranche bewegt. Sowohl aus der Industrie als auch vom Groß- und Einzelhandel war während der Herbsttagung hinsichtlich der Umsätze Positives zu hören. Der Lockdown hat die Menschen in Deutschland auf die eigenen vier Wände zurückgeworfen. So mancher hat sich in dieser Zeit ein Heimtier zugelegt oder im Garten einen Teich angelegt, der dann auch mit Fischen besetzt wurde. Für die gesamte Wertschöpfungskette stellt sich nun die Frage, ob die Zuwächse dieser Zeit nun ein schlechteres Weihnachtsgeschäft erwarten lassen, weil Kunden dieser Zeit des Jahres bereits vorgegriffen haben. Derzeit normalisierten sich die Umsätze wieder, sagte Zoofachhändler und ZZF-Vorstandsmitglied Erhard Kaup.

Damit es in der Heimtierbranche auch positiv weitergeht, hatte der ZZF einen Referenten eingeladen, der die Teilnehmer mit Visionen versorgte. Professor Tobias Kollmann von der Universität Duisburg-Essen sprach über die Digitalisierung und Unternehmensstrategien der Zukunft. Kollmann ist seit Jahren einer der wichtigsten Denker in den Bereichen E-Business. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung zählt den Wissenschaftler zu den 100 wichtigsten Ökonomen in Deutschland.

Kollmann vertrat die Ansicht, dass Digitalisierung im Kern kein IT-Projekt ist, sondern vielmehr neue strategische Ansätze meint, die durch digitale Technologien ermöglicht werden. "Wer ein Kundenbedürfnis oder -problem zuerst erkennt, kann als erstes ein digitales oder reales Angebot machen", sagte er. Die Grundlage hierfür seien Daten. Genau aus diesem Grund habe Amazon Alexa auf den Markt gebracht, so Kollmann: Um als erster über ein Bedürfnis informiert zu sein, genau in dem Augenblick, wenn es im privaten Umfeld formuliert wird. Kollmann regte die Zusammenarbeit einzelner Marktteilnehmer an, um der Macht der Internetriesen etwas entgegensetzen zu können.

Auch die Interzoo war Thema der Tagung. Dr. Rowena Arzt, bei der WZF für die Organisation der Messe zuständig, war mit guten Anmeldezahlen nach Niedernhausen gekommen und bedankte sich für die Treue der Unternehmen, welche die Verschiebung der Weltleitmesse in das kommende Jahr mitgetragen hätten. Neben der Interzoo soll auch das ZZF-Forum im kommenden Jahr stattfinden. Präsident Norbert Holthenrich bestätigte die Pläne: "Wir setzen alles daran, dass das Forum vom 2.bis 3. März 2021 stattfinden kann", sagte er.