Klaus Wagner, Geschäftsleitung foodforplanet__Steckt in jedem Hund ein Wolf?

Fleischreduziertes oder vegetarisches Hundefutter ist sicherlich eine Ernährungsform, die polarisiert. zza sprach mit Klaus Wagner, Geschäftsleitung  foodforplanet, über die neuen Produkten FlexiDog und VeggieDog.  

zza: Fleischreduziertes bzw. veganes Hundefutter – damit bewegen Sie sich gegen den allgemeinen Trend in der Hundeernährung, der auf hohen Fleischanteil oder gar Rohfutter setzt. Wie waren die Reaktionen auf Ihre neuen Produkte von Handel, Wettbewerb und Halter?  

Klaus Wagner: Erste Reaktionen bei Einführung im Handel waren positiv. Wir haben überraschend schnell Platzierungen bekommen und sind vor allem mit unserem Paket zusammen mit nachhaltiger Futtertonne und Hundespielzeug sehr gut angekommen. Neu ist die konsequente Argumentation zu Nachhaltigkeit: wir gehen entlang der Wertschöpfungskette vom Ursprung des Produktes bis zum Ende. Sei es der geringere CO2-Ausstoß und damit Beitrag zum Weltklima durch Verzicht auf Fleisch oder die volle Recyclingfähgigkeit unserer Verpackungen.   Endkunden reagieren sehr unterschiedlich: je nach persönlicher Einstellung sehr offen für ein Gespräch und Test, manchmal aber auch sehr ablehnend. Wie erwartet spaltet dieses Thema die Hundehalter in zwei Lager. Letztlich ist es wie jede Neuerung: Sie braucht ihre Zeit. 

Wie ist die Akzeptanz des Hundes von FlexiDog bzw. VeggieDog?  

Green Petfood wird sehr gut gefressen und vertragen.  FlexiDog besticht durch sein schmackhaftes Geflügelfett, ohne dass fleischliche Proteine hinzugefügt worden sind. VeggieDog als getreidefreie vegetarische Alternative - eine Premiere im Hundetrockenfutterbereich - hat durch die abwechslungsreiche Rezeptur mit hochwertigen Rohwaren eine hohe Akzeptanz.     

Von der Idee bis zur Marktreife: Wie entstand die Idee und wie lange dauerte es bis Sie ein marktfähiges Produkt entwickelt haben? Was waren dabei die größten Schwierigkeiten?  

Zu jeder Bewegung gibt es eine Gegenbewegung: immer höhere Fleisch- und Proteingehalte gefährden aus unserer Sicht die Hundegesundheit. Gleichzeitig gibt es eine breite Bewegung in der Bevölkerung hin zu nachhaltiger und vegetarischer Ernährung. Wir haben Jahre geforscht, bis das jetzige Green Petfood marktreif war. Viele Gespräche mit Fachleuten aus Praxis und Hochschule waren nötig, um ganz sicher zu sein. Große Hürden waren die optimale Protein- und Aminosäurenversorgung des Hundes sowie Schmackhaftigkeit und Verträglichkeit. Jetzt diskutieren wir vor allem über die Frage, ob in jedem Hund nun ein Wolf steckt oder ob er sich im Rahmen der Domestikation und Zucht weiterentwickelt hat.       

Welches Potenzial erwarten Sie von den Produkten und soll die Range noch weiter ausgebaut werden?

Wir erwarten keinen Senkrechtstart. Dazu ist das Thema zu kontrovers. Aber wir setzen gezielt diesen Kontrapunkt im Interesse von Hund und Natur: es ist eben nicht egal, wie wir unsere Hunde ernähren. Dem Hund nicht, … und der Natur schon zweimal nicht. Warum sollten wir wertvolle und teure Ressourcen wie Fleisch ohne Not unseren Hunden füttern, ggf. sogar noch von der anderen Seite der Welt mit hohem CO2-Ausstoß herfahren? Wir werden viel nach Green Catfood gefragt. Im Moment konzentrieren wir uns auf Hundefutter, wollen aber auf Dauer auch die Katzen nachhaltig ernähren.