Politik und Tier__zza trifft Rita Schwarzelühr-Sutter, MdB

In über einem Drittel aller deutschen Haushalte leben Heimtiere, darunter ist natürlich auch so mancher Politiker-Haushalt. Zahlreiche Mitglieder des Deutschen Bundestages teilen ihr Heim mit einem Tier – warum sie Tiere halten, wie sich das Zusammenleben gestaltet und welche Rolle ihrer Meinung nach Heimtiere in unserer Gesellschaft spielen sollten, ergründet unsere zza-Serie „Politik & Tier“. Hier die Antworten von MdB Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD).

zza: Sie haben ein Heimtier, welches?

Rita Schwarzelühr-Sutter: Ich lebe seit langen Jahren in meinem Wahlkreis mit einer Katze zusammen – sie gehört zur Familie wie jedes andere Familienmitglied auch.

zza: Wieso haben Sie sich gerade für dieses Tier entschieden?

Katzen sind faszinierende Wesen – sie haben ihren eigenen Willen, suchen aber dennoch Nähe und Gesellschaft und sind sehr angenehme Hausgenossen. Sie sind nicht aufdringlich und verbringen ihre Zeit selbstbestimmt und frei. Unser kleiner Tiger ist zudem ein besonders kluger Kater und weiß seinen Charme einzusetzen, um zu bekommen, was er möchte.

zza: Wie sind Sie zu Ihrem Tier gekommen?

Unsere Katze haben wir aus unserem Dorf bekommen, aus einem Wurf, für dessen Kätzchen jemand ein neues Zuhause suchte.

zza: Warum haben Sie ein Tier?

Der Kontakt mit und die Beziehung zu Tieren ist ein essenzielles Bedürfnis des Menschen, sehr viele Mitbürgerinnen und Mitbürger sind mit Meerschweinchen, Katzen, Hunden, Fischen und Kanarienvögeln groß geworden, haben sich an und mit dem Tier gefreut. Ein Leben ohne Tier wäre für mich nur schwerlich denkbar, es bereichert das Zusammenleben und für mich und meine Kinder ist das Leben mit einem Tier eine emotionale Bereicherung.

zza: Hatten Sie schon als Kind ein Tier?

Ja, ich komme vom Land und da gehören Tiere sowieso dazu – man wächst mit Tieren auf und Katzen waren schon immer meine Wegbegleiter.

zza: Tiere gehen nicht wählen. Unterstützt Ihr Tier Ihre politische Arbeit dennoch?

Ich selbst ziehe immer wieder viel Energie, Freude, aber auch Entspannung aus dem Leben mit meiner Katze – das kommt meiner täglichen politischen Arbeit zugute und ich hoffe, ich gebe auch meinem Tier hier viel zurück. Dem Schnurren nach zu urteilen klappt das jedenfalls ganz gut!

zza: Sollten Tiere in unserer Gesellschaft in Zukunft eine größere Rolle spielen?

Tiere helfen uns – der Zoll hat Spürhunde, es gibt Blinden- und Polizeihunde, die uns jeden Tag aufs Neue unterstützen. Nutztiere liefern uns eine Vielzahl wichtiger Produkte des täglichen Lebens. Der Umgang mit Tieren hat zudem gute soziale und gesundheitliche Effekte. Kinder lernen mit der Tierpflege Verantwortung zu übernehmen, wichtig für die Sozialisation, und bei vielen Erkrankungen wirkt der Kontakt mit Tieren gesundheitsfördernd. Tiere halten heißt aber auch, gegenüber dem Tier und gegenüber der Gesellschaft Verantwortung zu tragen. Stubentiger mit Freigang stellen nicht nur Mäusen, sondern auch Vögeln nach, hier sollte besonders auf eine entsprechende Sicherung von Brut- und Fütterungsstätten geachtet werden. Tiere haben einen vielfältigen, hohen Wert für die Gesellschaft. Das möchte ich mir jeden Tag bewusst machen. Meine Katze erinnert mich oft daran. Ihre Rolle ist bereits enorm und wird sicher weiter wachsen.

zza: Welche Tiere faszinieren Sie neben Ihrem eigenen am meisten?

In meiner Funktion als Parlamentarische Umweltstaatsekretärin setze ich mich vor allem für freilebende Tiere ein, zum Beispiel für Seeadler, Storch, Wildkatze und Mauswiesel, Feuersalamander und auch für Blindschleichen. Ich wünsche mir eine Gesellschaft, in der für Tiere in der Natur genügend Raum bleibt. Tiere und Pflanzen geben der Gesellschaft auch viel mehr zurück als wir meinen: Sie tragen zu den Dienstleistungen unserer Ökosysteme bei, von denen wir alle profitieren. Und das kostenlos und jeden Tag aufs Neue!

 

Zur Person:

Rita Schwarzelühr-Sutter ist seit der Bundestagswahl 2013 Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB). Gebürtig in Waldshut, hat sie in Freiburg/Breisgau und Zürich (Schweiz) Wirtschaftswissenschaften studiert (Lizenziat der Wirtschaftswissenschaften, Richtung Betriebswirtschaft, Diplom Betriebswirt an der Universität Zürich). Sie arbeitete zunächst als Marketing-Assistentin und übernahm 1997 die Funktion Beratung und Kommunikation für MdB Karin Rehbock-Zureich. Sie ist Mitglied des Kreistages Landkreis Waldshut und des Landesvorstands der SPD Baden-Württemberg. 2005 zog sie erstmals in den Deutschen Bundestag ein, dort leitete sie in den Jahren 2008/09 den Arbeitskreis „Nachhaltige Mobilität“ im SPD-Parteivorstand. Seit März 2014 ist sie Vorsitzende der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) mbH und seit September 2014 Vorsitzende des Kuratoriums der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Rita Schwarzelühr-Sutter ist verheiratet und hat zwei Kinder.