Umfrage__Einkäufer wollen mehr Anerkennung

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Die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben die Themen Lieferketten und Versorgungssicherheit verstärkt in den Fokus der Unternehmen und der Öffentlichkeit gerückt. Jetzt wollte die auf Einkauf und Logistik spezialisierte Unternehmensberatung Kloepfel Consulting herausfinden, wie anerkannt der Einkauf in den Unternehmen aktuell ist.

Dazu hat die Einkaufsberatung von Februar bis Mitte März 2022 branchenübergreifend 113 Fach- und Führungskräfte stichprobenartig befragt. Knapp jeder vierte Befragte (24 Prozent) gab an, dass die Stellung des Einkaufs im Unternehmen sehr gut ist. 40 Prozent hingegen sagten, der Einkauf wird nur teilweise anerkannt, und wünschten sich einen besseren Stellenwert im Unternehmen. Gut jeder fünfte Teilnehmer (22 Prozent) sagt, der Einkauf wird viel zu wenig anerkannt. 14 Prozent aller Befragten sind der Meinung, dass der Einkauf im Unternehmen überhaupt nicht anerkannt wird.

Von Branche und Unternehmensgröße abhängig

Nach Angaben der Unternehmensberatung zeigte sich, dass je größer die Unternehmen sind, umso mehr die Arbeit des Einkaufs gewürdigt wird. Zudem gibt es Unterschiede nach Branchen. Besonders anerkannt ist der Einkauf im Handel, in der Pharmaindustrie, im Maschinen- und Anlagenbau sowie im Automotive-Sektor. Bei Dienstleistungsunternehmen und in der Baubranche hingegen findet der Einkauf kaum Anerkennung.

Einkauf aufwerten


„Der Einkauf wird als Krisenbewältiger aber auch Renditemotor oft unterschätzt. Dagegen werden Marketing und Vertrieb oft überbewertet“, sagt Marc Kloepfel, Geschäftsführer von Kloepfel Consulting. „Doch wenn man beispielsweise bei einem Einkaufsvolumen in Höhe von 50 Millionen Euro 2,4 Millionen Euro einspart, müsste das Unternehmen mit Marketing und Vertrieb den Umsatz um fast 50 Prozent steigern, um ein ähnliches Ergebnis zu erzielen.“

Duran Sarikaya, ebenfalls Geschäftsführer bei der Unternehmensberatung, ergänzt: „Der Einkauf braucht mehr Anerkennung, um das gesamte Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen. Das bedeutet auch, den Einkauf besser weiter zu qualifizieren, ihn enger in die Produktentwicklung einzubinden und die Digitalisierung des Einkaufs deutlich voranzutreiben.“