Zoo Zajac__Neuer Chef beim größten Fachhandel

Ernst-Otto von Drachenfels hat bei Zoo Zajac die Zügel übernommen. Foto: privat

Ernst-Otto von Drachenfels hält als neuer Inhaber und Geschäftsführer die Zügel in der Hand beim nach eigenen Angaben größten Zoofachhändler der Welt. Gemeinsam mit Kathi Geven will er das Unternehmen fit für die Zukunft machen. „Ich habe schon einige Unternehmen saniert“, so von Drachenfels.

Es sieht nicht gut aus bei Zoo Zajac. Das Unternehmen sei ein Sanierungsfall, sagt Ernst-Otto von Drachenfels. Der bayerische Investor ist seit 2008 am Duisburger Zoofachhandel beteiligt. Nach dem Tod des Gründers Norbert Zajac im Dezember 2022 hatte von Drachenfels in diesem Jahr die Mehrheit an der Firma erworben. Jutta Zajac hält aktuell nur noch einen geringen Anteil.

Seit August ist der 68-jährige von Drachenfels in der Geschäftsführung, gemeinsam mit der langjährigen Mitarbeiterin Kathi Geven. Die ehemalige Geschäftsführerin Jutta Zajac sowie die Tochter Nicole sind nicht mehr im Unternehmen. „Wir haben uns getrennt“, sagt von Drachenfels. Er selbst lebt in Oberbayern. Vom Rand der Alpen aus will er die Firma in sieben Jahren profitabel machen.

Versandhandel wird eingestellt

Dass Zoo Zajac seit einigen Monaten keine Hunde mehr verkauft, sei ein erster Schritt in diese Richtung gewesen, sagt von Drachenfels. „Das hat sich nicht gerechnet“. Deshalb habe er entschieden, dass dieses Segment aufgegeben wird. Als nächstes kommt der Versandhandel dran; den wird das Unternehmen zum 31. Dezember einstellen. Lediglich ein ausgewähltes Sortiment wird es per Dropshipping weiterhin geben.

Von Drachenfels will das Unternehmen nicht gesundschrumpfen, im Gegenteil. Er wolle investieren, zum Beispiel in die Ausbildung des Personals. Das sei schwierig zu beschaffen sagt er, vor allem mit der im Tierbereich nötigen Expertise. „Ich brauche aber Personal“, so der neue Inhaber und Geschäftsführer. Denn das Duisburger Geschäft sei extrem arbeitsintensiv. Deshalb suche er händeringend nach Mitarbeitern.

Belegschaft soll profitieren

Entlassen werde niemand, sagt er. In Duisburg wolle er die Firma nicht auf Kosten der Belegschaft sanieren. Vielmehr möchte er in Zukunft die Mitarbeiter am Erfolg des Unternehmens beteiligen, etwa über Genussscheine. Davon würde dann auch ein neuer Mitarbeiter bei Zoo Zajac profitieren: Als Betriebsleiter hat von Drachenfels den Tierexperten Adam Rosalski von der Tierärztlichen Hochschule Hannover eingestellt.

Um den defizitären Fachhandel wieder auf Kurs zu bringen, brauche er zunächst ausreichende betriebswirtschaftliche Kontrollmechanismen, sagt von Drachenfels. Denn im Kern funktioniere der Laden, die Kunden kämen, der Umsatz stimme. Es sind vielmehr viele kleinere Schrauben, an denen er im Sinne des Gewinnes drehen möchte.

So ist ihm beispielsweise der Schwund ein Dorn im Auge. „Der ist hoch“, sagt er. Auch an den Einkaufspreisen müsse etwas gemacht werden, damit unterm Strich wieder schwarze Zahlen auftauchen. So möchte er das Geschäft stabilisieren. Verkleinert werden soll nichts. Dafür aber vieles noch schöner werden. „Ich will nicht nur den größten Zoofachhandel der Welt, sondern auch den schönsten.“

Dominic Heitz