Lebensmitteleinzelhandel__Discounter legen zu

Der deutsche Lebensmittelhandel hat im Jahr 2024 einen Nettoumsatz von insgesamt 209,7 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das entspricht einer Steigerung von mehr als 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Besonders deutlich legten die Discounter zu mit einem Plus von 3,3 Prozent auf 97,7 Milliarden Euro. Das teilt das EHI Retail Institute mit. Die Umsatzzuwächse der anderen Betriebsformen fielen moderater aus: Supermärkte plus 2,5 Prozent auf 65,9 Milliarden Euro und große Supermärkte plus zirka 2,3 Prozent auf 22,4 Milliarden Euro. Bei den SB-Warenhäusern (19,1 Milliarden Euro) und den übrigen Lebensmittelgeschäften (4,6 Milliarden Euro) gab es kaum Veränderungen.
„Die Umsatzanalysen zeigen Verschiebungen: Während die Großflächen nahezu stagnieren, können Discounter am deutlichsten zulegen. Das spiegelt die allgemeine Haltung der Kundschaft wider. Aufgrund politischer Unsicherheiten und Kriegen tendieren viele Verbraucher zu preisbewusstem Einkaufen und Kaufzurückhaltung“, so Marco Atzberger, Mitglied der Geschäftsleitung beim EHI.
Netze werden optimiert
Und auch die Anzahl der Geschäfte im Lebensmittelhandel verändert sich 2024 nur geringfügig. Expansion zeigt sich weniger in zusätzlichen Standorten als in der Optimierung bestehender Netze. Weniger erfolgreiche Geschäfte werden geschlossen und an geeigneteren Stellen neu eröffnet. 36.565 Geschäfte stehen der Kundschaft für ihren täglichen Bedarf zur Verfügung, im Vergleich zu 36.828 im Vorjahr sind das 263 Geschäfte weniger. Die Discounter zeigen mit 15.976 Filialen nahezu keine Veränderung.
Kleinflächen konnten ihre rasante Abwärtsentwicklung der letzten Jahre deutlich bremsen und betreiben mit 7.900 Outlets 50 weniger als im Vorjahr; in den Jahren davor lag der Rückgang laut EHI doppelt bis viermal so hoch.