Politik und Tier__ zza trifft Hartmut Koschyk, MdB

Der CSU-Politiker Hartmut Koschyk mit seiner 10-jährigen Hündin Nora, die schon 2009 eine tragende Rolle in einem Wahlkampf-Werbespot spielte.

In über einem Drittel aller deutschen Haushalte leben Heimtiere, darunter ist natürlich auch so mancher Politiker-Haushalt. Zahlreiche Mitglieder des Deutschen Bundestages teilen ihr Heim mit einem Tier – warum sie Tiere halten, wie sich das Zusammenleben gestaltet und welche Rolle ihrer Meinung nach Heimtiere in unserer Gesellschaft spielen sollten, ergründet unsere zza-Serie „Politik & Tier“. Hier die Antworten von Hartmut Koschyk (CSU).

zza: Sie haben ein Heimtier, welches?

Hartmut Koschyk: Bei meinem Heimtier Nora handelt es sich um eine 10 Jahre alte Golden Retriever/Labrador-Mischlingshündin.

Wieso haben Sie sich gerade für dieses Tier entschieden?

Diese Entscheidung hat seinerseits unser Sohn getroffen, aber wir haben sie als ganze Familie mitgetragen.

Wie sind Sie zu Ihrem Tier gekommen?

Nora wurde aus einem Wurf in der Nachbarschaft angeboten. Wir möchten unsere Nora nicht missen! Sie ist ein wichtiger Teil der Familie. Auch wenn sie viel haart und man öfter staubsaugen muss. Meine Frau war anfangs skeptisch. Doch unser Sohn setzte sich durch. So haben wir im Juni 2006 diese süße Welpen-Dame gefunden.

Warum haben Sie ein Tier?

Ein Haustier bereichert ein Familienleben sehr. Auch für unsere inzwischen erwachsenen drei Kinder und meine verstorbene Schwiegermutter ist unsere Nora ein wichtiger Bezugspunkt gewesen.

Hatten Sie schon als Kind ein Tier?

Ja, meine Eltern hatten immer Hunde, einmal sogar einen Hund und einen Kater zusammen.

Tiere gehen nicht wählen. Unterstützt Ihr Tier Ihre politische Arbeit dennoch?

Ja selbstverständlich! Im Rahmen der Bundestagswahlen im Jahr 2009 haben meine Mitarbeiter einen Wahlkampf- Werbespot mit Nora gedreht, der in einem Kino in meinem Wahlkreis Bayreuth ausgestrahlt wurde. Auch bei Youtube ist der Spot zu sehen. Mehr als 42.000 Mal wurde er dort seitdem schon angeklickt. Auch die „Süddeutsche Zeitung“ und die Zeitschrift „Stern“ berichteten damals darüber und in diversen Blogs und bei Twitter wurde über das Video intensiv diskutiert.

In dem Video ist zunächst nur ein Foto unserer Nora zu sehen. Aus dem Off erklingt Noras Hundestimme: „Uuuuh, hoffentlich ist die Wahl bald vorbei“, heult sie. Dann werde auch ich eingeblendet, als ich in einem Garten neben ihr sitze. Nora hechelt und sagt: „Damit mein Herrchen auch mal wieder mehr Zeit für mich hat.“ Der Spot endet mit dem Slogan: „Am 27. September: Hartmut Koschyk. Macht nicht nur Hunde glücklich.“

Sollten Tiere in unserer Gesellschaft in Zukunft eine größere Rolle spielen?

Die Haltung von Kleintieren gewinnt in der heutigen Zeit, da immer mehr Menschen alleine leben, zunehmend an Bedeutung. Die Kleintierhaltung schafft wichtige Bezugspunkte, da der enge Kontakt zu den Tieren die Liebe und Achtung für das Leben und damit auch zu den Mit - menschen fördert. Besonders für Kinder und Jugendliche ist dies eine gute Möglichkeit, soziale Fähigkeiten und Verhaltensweisen wie Fürsorge, Verantwortung, Rücksicht, Mitgefühl und Respekt zu erwerben.

Welche Tiere faszinieren Sie neben Ihrem eigenen am meisten?

Ich habe da keine Favoriten. Die Tierwelt insgesamt, seien es Haustiere oder Wildtiere, fasziniert mich von frühester Kindheit an.

 

Zur Person

Hartmut Koschyk ist seit 1990 Mitglied des Deutschen Bundestages. Dort ist er Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Kultur und Medien.

Koschyks Eltern wurden aus Oberschlesien vertrieben, er selbst wurde in Forchheim geboren. Nach dem Abitur trat er als Offiziersanwärter in die Bundeswehr ein, im selben Jahr wurde er Mitglied der CSU und der Jungen Union. 1983 schied er als Major der Reserve (Luftwaffe) aus der Bundeswehr aus und wurde wissenschaftlicher Mitarbeiter des CDU-Bundestagsabgeordneten Helmut Sauer (bis 1987). Zeitgleich studierte er Geschichte und Politische Wissenschaft an der Universität Bonn.

Von 1987 bis 1991 war er Generalsekretär des Bundes der Vertriebenen. 1997 wurde er zum stv. Bezirksvorsitzenden der CSU Oberfranken gewählt, 1999 zum Kreisvorsitzenden der CSU im Landkreis Bayreuth, seit 2002 gehört er dem Kreistag des Landkreises Bayreuth an. Als Parlamentarischer Geschäftsführer der CSULandesgruppe im Bundestag wurde Koschyk in den CSU-Landesvorstand kooptiert. Außerdem ist er Mitglied des CSU-Parteipräsidiums, Vorsitzender der Antragskommission der CSU-Parteitage und der CSU-Parteiausschüsse.

Ehrenamtlich engagiert sich Hartmut Koschyk in der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (Berlin), der Stiftung „Archiv der Parteien und Massenorganisationen in der DDR“ (Berlin), der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit (Warschau) und der Stiftung „Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland“ (St. Augustin).

aus zza 9/2016