BTK warnt vor Tierarzneimitteln aus dem Internet__Onlinebestellungen bergen Risiken

Die Bundestierärztekammer warnt eindringlich vor der Bestellung von Tierarzneimitteln aus dem Internet. Immer häufiger gelangen Medikamente über bekannte Onlineplattformen in den Umlauf, deren Herkunft, Lagerung und Zusammensetzung nicht nachvollziehbar sind, teilt der Dachverband mit. Dies berge erhebliche Gefahren für die Gesundheit von Tieren und die Sicherheit der Anwender.
„Die Behandlung eines erkrankten Tieres gehört in die Hände einer Tierärztin oder eines Tierarztes. Nur sie können nach sorgfältiger Untersuchung eine fachgerechte Diagnose stellen und die geeignete Therapie einleiten", betont Ltd. VD Dr. Holger Vogel, Präsident der Bundestierärztekammer (BTK). Zudem seien viele Krankheiten für Laien nur schwer zu erkennen oder richtig einzuschätzen, so die BTK-Pressemitteilung. Symptome können auf unterschiedliche Grunderkrankungen hinweisen, die jeweils andere Behandlungsansätze erfordern.
Des Weiteren macht die BTK darauf aufmerksam, dass eine unpassende Medikation nicht nur unwirksam sein, sondern die Situation verschlimmern oder chronifizieren kann. Die Folgen: Heilungsverläufe verzögern sich, Krankheiten werden falsch oder unzureichend behandelt, es drohen Nebenwirkungen durch falsche Wirkstoffe oder Dosierungen. Auch Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln können auftreten und problematisch sein.
„Die eigenmächtige Gabe von Medikamenten ohne tierärztliche Beratung kann nicht nur wirkungslos sein, sondern im schlimmsten Fall schwere Nebenwirkungen verursachen oder gar das Leben des Tieres gefährden. Bestimmte Mittel, zum Beispiel Antiparasitika, die für Hunde wirksam sind, können bei Katzen bereits durch den Kontakt mit dem behandelten Hund oder die Nutzung gemeinsamer Liegeflächen schwere gesundheitliche Schäden verursachen. Darum sollte auch bei Wurm- oder Flohbefall immer die Tierärztin/der Tierarzt des Vertrauens aufgesucht werden", warnt Dr. Vogel.
Besonders problematisch sei die Verfügbarkeit verschreibungspflichtiger Arzneimittel über Onlineshops und -händler. Hier droht ein Verstoß gegen tierarzneimittelrechtliche Bestimmungen – denn der Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Tierarzneimitteln ist in Deutschland verboten, hebt die BTK hervor. Darüber hinaus besteht die Gefahr, gefälschte oder falsch dosierte Präparate zu erwerben.
Die BTK weist darauf hin, dass nur kontrollierte Abgabestellen für Tierarzneimittel, wie Tierarztpraxen und Apotheken, zuverlässige Sicherheit bieten.