Umfrage__Petfluencer haben ein Vertrauensproblem

Illustration: Takefive-Media

Eine aktuelle Befragung ist dem Phänomen der Petfluencer nachgegangen und hat das Vertrauen in diese Form des Produktmarketings auf den Prüfstand gestellt. Die Kaufentscheidung beeinflussen Petfluencer demnach nur selten maßgeblich.

Influencer sind in aller Munde. Und inzwischen haben es auch manche ihrer tierischen Pendants zu Berühmtheit gebracht. Diesem Phänomen der Pefluencer ging das Haustier-Trendbarometer der Takefive-Media in Kooperation mit dem Horsefuturepanel auf den Grund. Über 470 Teilnehmer beantworteten zwischen Mitte Februar und Anfang März einen Onlinefragebogen.

Kritisches Bild

Die Ergebnisse der Befragung zeichnen laut Takefive-Media ein vielschichtiges und bisweilen kritisches Bild. Zunächst einmal hätten rund 60 Prozuent der Befragten den Begriff Petfluencer schon einmal gehört. 31 Prozent gaben an, dass sie keinen Pefluencer kennen. Von denjenigen, die Petfluencer kennen, gaben 72 Prozent an, dass die Anzahl der Follower für ihr Vertrauen irrelevant ist.

Unter denjenigen, die sowohl den Begriff als auch Petfluencer-Accounts kennen, gaben nur 27 Prozent an, dass sie ein Produkt gekauft haben, weil es über ein soziales Netzwerk von einem Petfluencer beworben wurde. Ausschlaggebend für die Kaufentscheidung war für sie die Kombination aus dem Petfluencer und einem Rabattcode. Nur neun Prozent gaben an, dass der Pefluencer die Kaufentscheidung maßgeblich beeinflusst hat.

Weniger als ein Prozent vertrauen

Sehr unterschiedlich ist die Wahrnehmung der Glaubwürdigkeit des Produktmarketings. So sind viele Befragte der Meinung, dass Petfluencer-Marketing funktioniert, weil die meisten Menschen süße Tiere lieben, aber nur zwei Prozent gaben an, dass Produktmarketing von Petfluencern nicht aufgezwungen wirke. Lediglich vier Prozent nehmen Petfluencern ab, dass sie voll und ganz hinter dem von ihnen beworbenen Produkt stehen. Weniger als ein Prozent vertrauen den Meinungen und Empfehlungen von Petfluencern oder den von ihnen beworbenen Produkten.

Die meisten Befragten attestieren Petfluencern eine Abhängigkeit von Sponsoren, über 56 Prozent stimmten dem „eher“ beziehungsweise „voll und ganz“ zu. Und über 70 Prozent der Teilnehmer sehen Tendenzen einer zu großen Vermenschlichung der Haustiere. Kritisch wird auch der Aspekt des artgerechten Umgangs mit Tieren gesehen: Nur drei Prozent widersprechen der Aussage, dass nicht alle Petfluencer artgerecht mit ihrem Haustier umgehen. Auf der anderen Seite streben 18 Prozent der Befragten, die bereits einen Account für ihr Haustier in den sozialen Netzwerken haben, eine Pefluencer-Karriere für ihr eigenes Haustier an.

"Ergebnisse haben überrascht“

„Uns haben die Ergebnisse des aktuellen Trendbarometers überrascht“, resümiert Takefive-Geschäftsführer Stephan Schlüter. „Auch wenn ein recht hoher Prozentsatz des Teilnehmerfeldes aufgrund demografischer Merkmale durchaus in die für Influencer und Petfluencer relevanten Zielgruppen fällt, so ist die Wahrnehmung deutlich kritischer, als dies vielleicht zu erwarten gewesen wäre, gerade wenn es um Aspekte wie die artgerechte Tierhaltung oder die Glaubwürdigkeit des Produktmarketings geht.“

Dies bringe neue Herausforderungen für Petfluencer, Agenturen und Firmen mit sich, die ihre Produkte auf diesem Weg promoten möchten, so Schlüter. Zwar seien die Erkenntnisse kein Ausschlusskriterium für Influencer Marketing. „Aber sicherlich muss man diese Tendenzen im Hinterkopf haben, wenn man sich in diesem Bereich engagiert.“